Gut zu wissen
Darf’s noch weiter östlich sein? In der slowakischen Gemeinde Krahule ist Deutsch eine anerkannte Amtssprache!
Ihr sorgt euch, dass ihr mit euren paar Bröckchen Englisch und Spanisch im Urlaub nicht weit kommt? Keine Sorge – die wichtigsten Begriffe für Reisende sind fix eingeprägt und auf Hände und Füße ist auch immer Verlass. Insbesondere in Urlauberhochburgen wie dem bulgarischen Goldstrand, Mallorca oder den Kanaren hat man sich zudem längst auch sprachlich auf deutsche Touristen eingestellt.
In überraschend weiten Teilen der Welt versteht man euch jedoch auch ganz ohne Akrobatik oder vorheriges Pauken! Hier findet ihr die Länder, in denen Deutsch als offizielle Amts- oder Minderheitensprache anerkannt ist oder jene, in denen einfach sehr viele deutschsprachige Menschen leben.
In den wichtigsten Urlaubsorten Italiens wie dem Vatikan in Rom, in der Lagunenstadt Venedig oder am Strand von Rimini müsst ihr euch kaum Gedanken machen, nicht verstanden zu werden. Überraschender ist da schon der Rest Italiens – ganze 310.000 Menschen sprechen nämlich deutsch! Ein Großteil davon entfällt auf einen Teil des Stiefelstaats: In Südtirol ist Deutsch nämlich sogar die Amtssprache.
Ganze sechs Millionen Amerikaner sprechen deutsch! Das sind in den Vereinigten Staaten vor allem die Nachfahren deutscher Einwanderer. So ist Deutsch nach dem Englischen in North Dakota die am zweithäufigsten gesprochene Sprache. Zudem gibt es ganze 40-mal den Ort Hannover in den USA. In der Gemeinde Fredericksburg in Texas geht das sogar noch weiter: In der Kleinstadt wird sogenanntes Texasdeutsch gesprochen, bayerische Küche in Restaurants serviert und auch die Straßennamen sind deutsch. Der Ort wurde 1846 von einem Deutschen aus Dillenburg gegründet, dem Pionier ist auch die Vereinskirche (ja, auch auf Englisch heißt sie so!) gewidmet.
Es ist nicht auszuschließen, dass sich ein Einheimischer kurzerhand in euer Gespräch beim Sonnenbaden am karibischen Traumstrand einklinkt. Und nein, gemeint ist nicht der Kokosnuss- oder Sonnenhutverkäufer! Von knapp elf Millionen Einwohnern sprechen rund 20.000 Menschen in der Dominikanischen Republik deutsch. Während des Zweiten Weltkriegs ließen sich 600 Deutsche in dem Karibikstaat nieder – ihre Nachfahren leben dort bis heute. Und das ist nicht die einzige Kuriostität in dem Karibikstaat! Weitere überraschende Fakten über die Dominikanische Republik erfahrt ihr hier.
Südamerika ist für viele Deutsche gefühlt so weit entfernt wie kaum ein anderer Kontinent. Die Kultur wirkt exotisch und bei einem Staat wie Paraguay wüssten viele nicht einmal, wo er überhaupt einzuordnen wäre. Da ist es umso erstaunlicher, dass auf dem gesamten Kontinent rund drei Millionen Menschen deutsch sprechen! Ein Großteil davon findet sich mit jeweils mehr als einer Million Deutschsprachiger in Argentinien und Brasilien, wo Deutsch teilweise eine überregionale Amtssprache ist. Aber auch nach Mexiko, Uruguay oder eben Paraguay wanderten in der Vergangenheit viele Deutsche aus, deren Sprache dort noch immer geläufig ist.
Im südlichen Seengebiet Chiles kann es euch sogar passieren, dass ihr mit Blick auf den rauchenden Vulkan Villarica durch die Kleinstadt Pucón lauft – und zwar auf der Roberto-Geiss-Straße oder der Clemente-Holzapfel-Straße. Den Spaziergang könnt ihr bei einer heißen Schokolade in der Chocolaterie „Spezialitäten“ beenden – einem Café, das eher einer bayerischen Almhütte gleicht!
Auch bei den Nachbarn in Frankreich geht es teilweise sehr deutsch zu. 1,2 Millionen Menschen sprechen deutsch. Ein Großteil davon findet sich in der Region Elsass, die im Osten vom Bundesland Baden-Württemberg begrenzt wird. Der deutsche Einfluss spiegelt sich hier auch in der Architektur wider: Die zauberhaften Dörfer und Kleinstädte sind bekannt für ihre hübschen Fachwerkbauten.
In den Straßen Kapstadts ist es keine Seltenheit, auf Deutschsprachige oder deutsche Begriffe zu stoßen. Deutsch gehört in Südafrika zum Alltag, in der Metropole am Tafelberg gibt es sogar ein sogenanntes Sauerkraut-Viertel. Deutsche Kitas, Schulen, Bäckereien und sogar Buchhandlungen sowie Events prägen das Bild. Wenn ihr also Urlaub weit weg von zuhause im exotischen Afrika machen, dabei aber nicht auf eure sprachliche Komfortzone verzichten möchtet – auf zu den schönsten Reisezielen in Südafrika!
Englisch und Französisch? Klar, in Kanada anerkannte Amtssprachen. Aber Deutsch? Das klingt gewöhnungsbedürftig. Insbesondere ab den 1950er Jahren wanderten viele Deutsche nach Nordamerika aus. Das macht sich in deutschen Chören, Schulen und Organisationen bemerkbar. Einige Kirchen halten sogar Gottesdienste auf Plattdeutsch ab!
Deutsch sprechen in Kasachstan? Das klingt zunächst befremdlich. Tatsächlich gibt es in dem zentralasiatischen Land etwa eine Drittelmillion Deutschsprachige. Zeitweise gab es sogar eine autonome deutsche Region in Kasachstan. Tradition und Sprache sind dort bis heute erhalten geblieben, beim Besuch der atemberaubenden Landschaften wie dem Kolsai-See oder dem Charyn-Canyon oder beim Entdecken spannender Metropolen wie Nur-Sultan versteht euch daher sogar der ein oder andere Einheimische.
Namibia ist mit Abstand das deutscheste Land auf dem afrikanischen Kontinent. Das ist das Resultat der Kolonialherrschaft von 1884 bis 1915, als Namibia noch Deutsch-Südwestafrika hieß. Deutsch gehört hier zum Alltag: Straßenschilder, Tageszeitungen, Schulen, Kirchen, Orte – die Sprache findet sich überall wieder. Deutsch in Namibia wird auch als Namdeutsch, Namlish oder Namsläng bezeichnet.
Etwa so viele Deutschsprachige wie Namibia hat auch Israel. Das liegt am deutsch-jüdischen Kulturerbe, das in dem Land zwischen Mittelmeer und Rotem Meer bewahrt wird. Heutzutage verstehen viele jüdische Israelis, deren Vorfahren aus Deutschland eingewandert sind, noch deutsch. Auch wer in Israel Jiddisch spricht, versteht deutsch, da die Sprachen einen großen gemeinsamen Wortschatz haben.
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