Wer auf den Spuren Martin Luthers wandeln will, sollte gutes Schuhwerk mitbringen. Denn der Reformator ist in seinem Leben und Wirken viel herumgekommen. Er wurde in Eisleben geboren, hat in Erfurt und Wittenberg studiert, wo er schließlich auch seine Thesen an die Tür der Schlosskirche anschlug. Anschließend bestellten ihn die Reichen und Mächtigen seiner Zeit nach Rom in den Vatikan oder auf die Reichstage in Augsburg und Worms zum Verhör. Dort und an vielen weiteren Orten hinterließ das Wirken des Reformators seine Spuren, was zum 500. Jubiläum der Reformation 2017 in ganz Deutschland ausgiebig gefeiert wird.
Unsere Lutherstädte auf einem Blick
Augsburg – die Stadt der Gleichstellung
Im Südwesten von Bayern gelegen, ist Augsburg eine der ältesten Städte Deutschlands und nach München und Nürnberg die drittgrößte des Bundeslandes. Ihre Hochzeit erlebte sie während der Reformations- und Renaissancezeit – denn hier wurden nicht nur Gedanken formuliert, sondern auch Reichstagsabschlüsse gefasst, die bis heute Bedeutung haben. Das Augsburger Bekenntnis ist auch aktuell noch die Lehrgrundlage von mehr als 50 evangelisch-lutherischen Kirchen in der ganzen Welt.
___ Quickinfos zu Luther in Augsburg ___
- Der Mönch war 1512 und 1518 in der Reichsstadt Augsburg
- Zum ersten Mal nach seiner Rückkehr von einer Pilgerreise nach Rom und
- 1518, als er wegen seiner 95 Thesen verhört wurde: Er verweigerte den Widerruf und floh aus der Stadt.
- An das Ende der konfessionellen Unterdrückung erinnert das Augsburger Hohe Friedensfest am 8. August, das bis heute ein lokaler Feiertag ist.
Die bayerische Stadt wartet vor allem mit viel Kunst und Kultur auf. Ganz Augsburg ist voll mit Museen, Galerien, Theater, Kinos und Veranstaltungen, die auch zur Jubiläumsfeier einiges bieten.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Augsburg:
- Konzert „From Hamburg with Love“ (20.5.)
- Lange Nacht der Freiheit – Kunstnacht in der gesamten Augsburger Innenstadt (24.6.)
- Ausstellung privater Bibeln (kein genauer Termin bekannt)
- Theater „Martin Luther meets Dr. King“ (29.6.)
- Theater „Vielfältige Augsburger Bekenntnisse. Augsburger Bürger*innen erzählen, woran sie glauben“ (Juli)
- Kulturprogramm zum Thema „Bekennen“ (25.7.-8.8.)
- Hohes Friedensfest (8.8.)
- „Schwabentag 2017: Wir feiern im Reformationsjahr“ (23.9.)
- Martinstage – Bekennen (Oktober)
- Sounds Of God – Lutherjahr 2017 – eine Nacht der spirituellen Musik (20.10.)
- Bilder fragen. Zeitgenössische Kunstausstellung zum Thema Bekennen (14.9. – 18.2.)
- Museum Lutherstiege
Eisenach – als Junker Jörg auf der Wartburg
Die Stadt im Westen Thüringens ist vor allem durch die Wartburg bekannt, die bereits seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier soll Martin Luther im September 1522 das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche in nur elf Wochen übersetzt haben. Zum ersten Mal besuchte er die Lutherstadt an der Hörsel aber bereits als Lateinschüler von 1498 bis 1501. Etwa 23 Jahre später predigte er auf der Rückreise vom Wormser Reichstag in der Georgenkirche, in der am darauffolgenden Tag inkognito als Junker Jörg vor seinen Verfolgern versteckt worden war.
___ Quickinfos zu Luther in Eisenach___
- Martin Luther war während seiner Zeit als Lateinschüler zu Gast bei der Patrizierfamilie Cotta – heute befindet sich in deren Heim das Lutherhaus.
- 1528 wurde Eisenach im Zuge der Reformation evangelisch.
- 1540 war er drei Wochen Gast bei Justus Menius, dessen Haus am Pfarrberg steht.
- Seine Eltern sind in Möhre südlich von Eisenach aufgewachsen.
Besuchern in Eisenach empfehlen wir, das historische Lutherhaus sowie das restaurierte Denkmal des Geistlichen auf dem Karlsplatz zu besichtigen. Neben der Wartburg am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes sind auch das Stadtschloss und das schmalste Haus mit einer Breite von gerade einmal 2,05 Metern sehr empfehlenswert.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Eisenach:
- „Von der Wartburg in die Welt - Festwoche - 500 Jahre Reformation“ (29.4.-7.5.)
- Nationale Sonderausstellung auf der Wartburg „Luther und die Deutschen“ (4.5.-5.11.)
Eisleben – hier ist er geboren!
Etwa 30 Kilometer westlich von Halle an der Saale, im Süden Sachsen-Anhalts, befindet sich Eisleben. Bekannt als Geburts- und Sterbeort des Theologen bietet die zweitgrößte Stadt im Landkreis Mansfeld-Südharz seinen Besuchern ein großes Stück Luthergeschichte. Denn hier wurde er nicht nur geboren, aufgrund seiner Taufe blieb er mit Eisleben ein Leben lang verbunden.
___ Quickinfos zu Luther in Eisleben ___
- Am 10. November 1483 wurde er in der heutigen Lutherstraße geboren.
- Am 11. November 1483 wurde er in der St.-Petri-Pauli-Kirche getauft.
- 1546 kam er zum letzten Mal nach Eisleben.
- Am 18. Februar 1546 ist er gestorben.
Neben dem Geburts- sowie dem Sterbehaus-Museum, die beide zum UNESCO-Welterbe gehören, sollten Reisende auf keinen Fall die drei Kirchen St. Petri-Pauli, St. Andreas und St. Annen mit direktem Bezug zu Luther verpassen. Das Denkmal auf dem mittelalterlichen Marktplatz sorgt dagegen an einem Sonntagvormittag für eine herrliche menschenleere Fotokulisse.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Eisleben:
- Kirchentag auf dem Weg (25. - 27.5.)
- Sachsen-Anhalt-Tag (16. - 18.6.)
- Luthers Geburtstagsfest (10. - 12.11.)
- Spaziergang Lutherweg (27.8.)
- Advent in Luthers Höfen (9.12.)
- Reformationstag (31.10.)
- Wanderung von Lutherstadt zu Lutherstadt (21.10.)
- Konzert des Thomanerchors (26.8.)
Erfurt – Luthers geistige Heimat
Die Landeshauptstadt Thüringens und gleichzeitig größte Stadt des Freistaates steht ebenfalls in enger Verbindung zu Martin Luther. Der spätere Reformator trat gegen den Willen seines Vaters nach einem „Blitzschlag-Erlebnis“ am 17. Juli 1505 in das Kloster der Augustiner-Eremiten in Erfurt ein, wo er auch Theologie an der dortigen Universität studierte. Hier zählt Luther natürlich zu den bekanntesten Absolventen der Hochschule.
___ Quickinfos zu Luther in Erfurt ___
- Ab 1501 studierte er in der thüringischen Landeshauptstadt die sieben freien Künste und später Jura.
- Im Januar 1505 legte Luther das Examen zum „Magister artium“ ab und beendete so seine akademische Grundausbildung.
- 1507 wurde Luther im Erfurter Dom St. Marien zum Priester geweiht.
- Insgesamt hat der Reformator zehn prägende Jahre in Erfurt verbracht.
Neben den authentischen Lutherstätten bietet Erfurt einen der größten mittelalterlichen Stadtkerne Deutschland, der vom einmaligen Ensemble des Doms St. Marien und der Severikirche geprägt ist. Die einzige vollständig bebaute und bewohnte Brücke Europas – die Krämerbrücke – bildet eine der Hauptsehenswürdigkeiten und ist nur wenige Meter von der Alten Synagoge – der einzigen bis zum Dach erhaltenen mittelalterlichen Synagoge Mitteleuropas – entfernt.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Erfurt:
- Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt (18.5-12.11.)
- Licht auf Luther – Kirchentag auf dem Weg in Erfurt (25.-28.5.)
- Luthergeburtstag – Ökumenisches Martinsfest (10.11.)
Heidelberg – die Lutherstadt in Baden-Württemberg
Die erste Stadt, die Martin Luther nach der Veröffentlichung seiner Thesen besuchte, war Heidelberg. Hier wurde er 1518 vom Augustinerorden zu einer Disputation auf das Schloss eingeladen, in der er seine Schriften näher erläutern sollte. Beim gemeinsamen Abendessen, bei dem Luther mit dem Kurfürsten theologische Fragen diskutieren wollte, zeigte ihm dieser schließlich durch das geöffnete Fenster die Arbeiten an den Mauern seines neuen Turmes. Diese waren sieben Meter dick und der Kurfürst sagte zu dem Reformator: „Dies ist der Gott, auf den ich mein Vertrauen setze“. Angeblich sollen diese Worte des Heidelberger Kurfürsten Luther zu seinem Choral „Ein feste Burg ist unser Gott!“ inspiriert haben.
Vom Kornmarkt aus haben Heidelberg-Besucher einen guten Blick auf die Mauerreste des dicken Turms des Heidelberger Schlosses und den imposanten Stückgarten. Zum 400. Geburtstag des Reformators wurde 1883 an der Ostseite die Luthereiche gepflanzt. Darüber sind die Altstadt und die gegenüberliegende Heiliggeistkirche beliebte Sehenswürdigkeiten in Heidelberg.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Heidelberg:
- Ausstellung: „Aufs Maul geschaut – Mit Luther in die Welt der Wörter“ (25.2.-26.3.)
- Umfangreiches Programm zur Feier Heidelbergs als „Reformationsstadt Europas“ (31.10.2016 bis Ende April 2018)
- Ausstellung: „Heidelberg und der Heilige Stuhl“ (21.5.-22.10.)
Magdeburg – Hochburg des deutschen Protestantismus
Auch in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts hielt sich der Theologe mehrfach auf und beeinflusste die Stadt nachhaltig. So überzeugte er mit seiner berühmten Predigt am 17. Juli 1524 in der Johanniskirche einen Großteil des Rates, der sich daraufhin der Reformation anschloss. Noch im selben Jahr wurde die katholische Messe in der Elbstadt abgeschafft. Heute gehört Magdeburg zum Verbund „Europäische Stätten der Reformation“.
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- Von 1497 bis 1498 ging der Theologe für ein Jahr auf die Magdeburger Domschule.
- 1516 besuchte er das Augustinerkloster.
- 1524 predigte er mehrfach in der Klosterkirche.
Das 500-jährige Reformationsjubiläum lädt dazu ein, sich auch in Magdeburg ein umfassendes Bild von der Auseinandersetzung zwischen Glaube, Macht und Gerechtigkeit zu machen. Ein Hauch des Theologen finden Reisende an der 1207 bis 1238 errichteten Johanniskirche. Hier befindet sich ein Lutherdenkmal, das an seine Predigten erinnern soll. Darüber hinaus lohnt sich natürlich ein Abstecher zum Wahrzeichen der Stadt – dem Magdeburger Dom – der sich nur einen Steinwurf von der Elbe befindet.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Magdeburg:
- Ausstellung „Gegen Kaiser und Papst – Magdeburg und die Reformation“ (1.9.2017- Januar 2018)
- Zweistündiger öffentlicher Stadtrundgang mit Stadtführer im Lutherkostüm (jeden Sonntag)
Nordhausen – Beginn der Reformation
„Ich weiß keine Stadt am Harz oder sonst, welche sich dem Evangelio so bald unterworfen als die Stadt Nordhausen, dass wird sie vor Gott und allen anderen in jenem Leben Ehre haben“, sagte Martin Luther über die Kreisstadt im Norden Thüringens. Denn Nordhausen war die erste Stadt, die sich ganz offiziell 1524 der Reformation anschloss. Zudem war Bürgermeister Michael Meyenburg ein wahrer Freund, dem Luthers Ideen gefallen haben, weshalb er sie schon bald in Nordhausen umsetzte. Der Reformator besuchte die siebtgrößte Stadt in Thüringen zweimal.
Neben dem schönen Harz, der Altstadt mit Fachwerkhäusern, den Burgen und Schlössern finden Sie einen Hauch von Luther in der Kirche St. Blasii, in dem er selbst einst predigte. Außerdem können Besucher mit einer dampfenden Lokomotive die kurvenreiche Fahrt auf den Brocken genießen oder den echten Nordhäuser Doppelkorn probieren.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Nordhausen:
- Zwölf Schritte – Gemeindeabend (20.5.)
- Stadtfest (11.-18.6.)
- Kreiskirchentag (17./18.6.)
- Zwölf Schritte – Festwochenende (2./3.9.)
Speyer – hier wurde der Protestantismus geboren
Auch wenn Martin Luther nie selbst in Speyer gewesen ist, gilt die sogenannte Protestation in der rheinland-pfälzischen Dom- und Kaiserstadt noch heute als wichtiges historisches Ereignis. Hier trafen sich am 19. April 1529 sechs Fürsten und Vertreter aus 14 Reichsstädten, um sich gegen das Verbot von Luthers Schriften und Lehrinhalten zu stellen, das seit 1512 verhängt worden war. Kaiser Karl V. wollte indes die evangelische Minderheit durch einen Mehrheitsbeschluss zur katholischen Konfession zwingen. Die Fürsten und Vertreter wehrten sich dagegen – der Protestantismus war geboren.
Wer im Lutherjahr 2017 nach Speyer kommt, darf auf keinen Fall die imposante Gedächtniskirche verpassen, die unter anderem mit ihrer riesigen Lutherstatue in der Eingangshalle beeindruckt. Darüber hinaus können Kurzurlauber bei einem Stadtbummel die historischen Profanbauten bestaunen, am 1724 errichteten Rathaus vorbei bummeln oder die zahlreichen Kirchen sowie Klöster besuchen.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Speyer:
- Europäischer Stationenweg zur Reformation (8. - 11.4.)
- Mittelaltermarkt mit Historienspiel (21.4. - 23.4.)
- Festgottesdienst mit Festakt des Landes Rheinland-Pfalz zum Reformationsjubiläum (31.10.)
Torgau – politisches Reformationszentrum
Rund 65 Kilometer nordöstlich von Leipzig gelegen, befindet sich Torgau an der Elbe. Die 20.000-Seelenstadt war mit dem Schloss Hartenfels zur Zeit der Reformation eine der wichtigsten Lutherstätte in Sachsen. Hier verfasste der Prediger gemeinsam mit seinen Weggefährten Jonas, Melanchthon und Bugenhagen eine Reihe theologischer Gutachten. Mit diesen Torgauer Artikeln, dem ersten protestantischen Kirchenbau der Schlosskapelle und dem Grab von Katharina von Bora – Luthers Ehefrau – galt die Elbstadt als politisches Zentrum der Reformation.
___ Quickinfos zu Luther in Torgau ___
- Der Reformator war über 60 Mal in Torgau.
- Luthers Ehefrau wurde in der Elbstadt begraben. In ihrem Sterbehaus namens Katharina-Luther-Stube befindet sich ein Museum.
- Martin Luther rühmte die Schlosskapelle mit den Worten: „Salomo hat nirgends einen so schönen Tempel gebaut, als Torgau hat.“
Zum Reformationsjubiläum sollten Reisende auf keinen Fall die etwa 500 spätgotischen und prunkvollen Bauten versäumen, die bereits Luther begeisterten. 17 kleine Museen und Ausstellungen, das Schloss Hartenfels, 500 Einzeldenkmälern in der historischen Altstadt sowie die drei Heiden machen einen Ausflug zu einer der schönsten Renaissancestädte Deutschlands zu etwas ganz Besonderem.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Torgau:
- Europäischer Stationenweg (25.4.)
- Ausstellung: Torgau – Residenzstadt der Reformation (ab 19.5.)
- Dauerausstellung „Klang & Glaube – Johann Walter und Georg Spalatin im Priesterhaus“ (ab 21.5.)
- Katharina-Tag (24./25.6.)
- Dauerausstellung: Standfest. Bibelfest. Trinkfest: Johann Friedrich der Großmütige – der letzte Ernestiner Kurfürst (ab 10.9.)
- Festtage zur Weihe der Schlosskapelle (5.-8.10.)
Wittenberg – wo alles begann
Direkt an der Elbe in Sachsen-Anhalt und etwa 70 Kilometer nordöstlich von Leipzig gelegen, erlangte Wittenberg im 16. Jahrhundert auf politischer, kulturgeschichtlicher sowie religiöser Ebene eine herausragende Bedeutung. Vor allem Martin Luther, der berühmte Mönch und Theologieprofessor aus Eisleben, prägte die Stadt maßgeblich. Doch wie kam es dazu?
In seinem Arbeitszimmer im Südturm des Wittenberger Augustinerklosters soll ihm eine unerwartete Erleuchtung wiederfahren sein, indem er das Prinzip der Gerechtigkeit Gottes entdeckte. Doch was heißt das genau? Zu jener Zeit herrschte die Ansicht, dass sich Sünder nur durch einen Ablass in Form von Geld von ihren Verfehlungen freikaufen können. Aufgrund seiner Erkenntnis, dass Jesus Christus am Kreuz schon das Opfer für alle erbracht hat, lehnte er sich gegen diese Art der Erlösung auf, verfasste seine Ansichten in Briefform und versendete sie an die Bischöfe. Als darauf keine Antworten zurückkamen, soll er seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche Wittenbergs geschlagen, und damit die Reformation der Kirche eingeläutet haben.
___ Quickinfos zu Luther in Wittenberg ___
- 1508 lebte er als Mönch im Kloster am Ostrand der Stadt.
- 1512 promovierte er an der Wittenberger Universität zum Doktor der Theologie.
- 1514 wurde er zum Prediger in der Stadtkirche ernannt.
Um das 500-jährige Jubiläum gebührend zu feiern, sollten Sie unbedingt einen Abstecher nach Wittenberg machen. Dabei sind natürlich die legendäre Schlosskirche sowie die komplette Innenstadt einen Besuch wert. Flanieren Sie über den großen Marktplatz zum Lutherdenkmal und genießen Sie das harmonische Bild aus Bürgerhäusern. Wer sich darüber hinaus noch weiter auf die Spuren des Theologen begeben will, spaziert zum Lutherhaus – das mit der Schloss- und Stadtkirche sowie dem Melanchthonhaus zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Weltaustellung Reformation „Tore der Freiheit“ bietet den Besuchern im Reformationssommer 2.000 Einzelveranstaltungen; darunter auch Diskussionen, Konzerte und Mitmachaktionen.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Wittenberg:
- Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“ (20.05. bis 10.09.)
- Kunstausstellung „Luther und die Avantgarde“ mit 67 bekannten Künstlerinnen und Künstler aus fünf Kontinenten
- 360°-Panorama "Luther 1517" von Yadegar Asisi
- Melanchthons Antrittsvorlesung (28.8.)
- Liedermacher-Konzert in der Christuskirche (9.9.)
- Orgelfestwoche (3.- 8.10.)
- Abschlusskonzert des Renaissancemusikfestivals (5.11.)
- Weihnachtskonzert (23./26.12.)
Worms – die Nibelungen- und Lutherstadt
Im Südosten von Rheinland-Pfalz direkt am westlichen Rheinufer gelegen, ist Worms noch heute als Nibelungenstadt bekannt und durch den Reichstag 1521 unweigerlich mit der deutschen Reformationskirche verbunden. Denn mit den Worten „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen“ weigerte sich Martin Luther auf diesem Zusammentreffen der Reichen und Mächtigen in Worms seine Schriften sowie die 95 Thesen zu widerrufen.
Heute erinnert die rheinland-pfälzische Stadt einem der weltweit größten Denkmäler von 1868 an Luthers Wirken sowie die Geschichte der Reformation. Zudem können sich Reisende zum Jubiläumsjahr in Worms auch die im Jugendstil erbaute Lutherkirche anschauen.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Worms:
- Ausstellung „Luther 1521 in Worms – der Bischofshof als Ort des Geschehens“ (13.2.-29.5.)
- Eröffnung „Lutherpilgerweg 1521 von Worms zur Wartburg“ (14.5.)
Zwickau – Perle Sachsens
Mittelalterliche Baukunst, bedeutende Künstler, Automobiltradition und eine idyllische Landschaft: Die viergrößte sächsische Stadt im Südwesten des Freistaates gehört ebenfalls zu den Zentren der Reformation.
Anfang des 16. Jahrhunderts galt Zwickau als die „Perle“ des Kurfürstentums Sachsen. Durch den Silberbergbau und Handel war sie zu Reichtum gelangt. Zwickau gilt als zweite Stadt nach Wittenberg, in der sich die Reformation vollständig durchsetzte.
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- 1520 widmete er seinem Freund Hermann Mühlpfort – der gleichzeitig auch Bürgermeister von Zwickau war – seine Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“.
- Im April 1522 predigte Martin Luther auf Bitten des Rates in der Stadt. Laut Legende soll er in einen bewaffneten Hinterhalt von Franziskanern geraten sein. Er konnte über die Paradiesbrücke zum Gasthaus „Zum Paradies“ flüchten. Als er es erreichte, soll er gerufen haben: „Gott sei Dank, dass er mich dieses Haus finden ließ. Denn wahrlich, es ward mein Paradies.“.
- 1521 wurde Nikolaus Hausmann als erster evangelischer Pfarrer berufen
Ausgangspunkt für eine Sightseeingtour durch die sächsische Innenstadt ist der Hauptmarkt. An diesem befinden sich nicht nur das Gewand-, und das Rathaus sowie das Kräutergewölbe aus dem 15. Jahrhundert, sondern auch die evangelisch-lutherische Marienkirche – die ebenfalls als Zwickauer Dom bekannt ist. Die aus Ziegeln errichtete Lutherkirche steht dagegen in der Bahnhofsvorstadt. Riesige Statuen von Martin Luther und dem Apostel Paulus können Besucher im Hauptportal der dieser Kirche besichtigen.
Unsere Geheimtipps für das Lutherjahr 2017 in Zwickau:
- Erneuerung und Eigensinn – Zwickaus Weg durch die Reformation (18.2.-28.5.)
- Europäischer Stationenweg in Zwickau (15.-17.5.)
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