Lieblingsziele

Urlaub mit möglichst kleinem ökologischen Fußabdruck liegt seit einigen Jahren im Trend – und funktioniert an manchen Reisezielen dieser Welt ganz leicht. Wir haben die Länder und Regionen zusammengestellt, denen Nachhaltigkeit besonders wichtig ist und die sich für den Schutz des Ökosystems vor Ort einsetzen. So tut der Urlaub nicht nur euch, sondern auch der Umwelt gut.
Was Menorca schon seit längerem beherrscht, hält auch auf Mallorca langsam Einzug: Die Balearen achten immer mehr auf Umweltschutz. Das beginnt auf der Lieblingsinsel der Deutschen mit kleinen, aber wichtigen Schritten wie Rauch- und Parkverboten an mehreren Stränden und geht auf der hübschen Nachbarinsel Menorca weiter, die fast zur Hälfte unter Naturschutz steht. Ein neues Gesetz auf Mallorca reguliert zudem die Anzahl an Kreuzfahrtschiffen: Ab sofort dürfen nur noch maximal drei Ozeanriesen gleichzeitig im Hafen von Palma ankern. Dadurch sinkt die maximale Anzahl an Kreuzfahrtschiffen im Jahr und somit auch die Masse an Tagestouristinnen und -touristen, die nur wenig Geld in die Kassen mallorquinischer Unternehmen spülen, da sie an Bord bereits rundumversorgt werden.
Ganz unbeabsichtigt hat Griechenland den Status der nachhaltigsten Ernährung weltweit inne: Das verdankt das Urlaubsland seiner Fülle an regionalen Bioprodukten und Wildkräutern sowie einem bewussten Fischfang auf den Inseln. Mittlerweile arbeitet Griechenland jedoch auch ganz aktiv daran, den Alltag und den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. So gibt es immer mehr Direktflüge auf die Inseln aus anderen Ländern – ein Umstieg, beispielsweise in Athen, verbraucht enorm viel Treibstoff. Neben einer wachsenden Zahl an Ökoresorts auf den beliebtesten griechischen Inseln verschreiben sich immer mehr unbekannte Eilande Griechenlands der Umwelt, so zum Beispiel Andros, Astypalea oder Chalki, die autofrei oder zu Wanderinseln werden.
Slow Tourism gewinnt in unserem Nachbarland zunehmend an Bedeutung. So war Frankreich einer der ersten Staaten in Europa, die der immensen Lebensmittelverschwendung per Gesetz den Kampf ansagten. Mittlerweile sind sogar Gastronomiebetriebe dazu verpflichtet, ihren Gästen bei übrig gebliebenen Mahlzeiten proaktiv sogenannte Doggy Bags zum Mitnehmen der Reste anzubieten. Außerdem verfügt das Land über eine der höchsten Dichten an Weltkulturerbestätten. Frankreich punktet zudem damit, dass ihr das Land entspannt mit Bahn und Fernbus von Deutschland erreichen könnt. Auch das inländische Schienennetz ist exzellent angebunden. So ist es nur ein Katzensprung bis in die wilde Bretagne, nach Paris oder ins sonnige Südfrankreich an die Côte d’Azur.
Die Malediven haben ein Problem: Der Inselstaat ist weltweit einer der am meisten vom Klimawandel betroffenen Orte. Steigt der Meeresspiegel an, werden die Atolle wortwörtlich im Meer versinken – ein vergängliches Reiseziel. Die höchste Erhebung des Landes ist ein Hügel von lediglich 2,40 Metern Höhe. Daher setzen sich die Malediven zwangsläufig für den Umwelt- und Klimaschutz ein und verwirklichen ihre Ziele in Rekordgeschwindigkeit: Es wird komplett auf fossile Brennstoffe verzichtet, Touristinnen und Touristen können Korallen pflanzen und sogar adoptieren statt sie nur beim Schnorcheln anzuschauen, alle zahlen eine Ökosteuer, viele Resorts agieren fair und klimaneutral und die Fischereiindustrie arbeitet nachhaltig.
Dennoch sollte euch stets bewusst sein, dass die Malediven ein Fernreiseziel sind und Langstreckenflüge nie umweltfreundlich sein können, selbst wenn sich zahlreiche Airlines für bewussteres Fliegen starkmachen. Zudem sind fast alle Resorts der Inseln als Luxushotels ausgeschrieben und bieten euch daher jeglichen Komfort – von endlos viel Wasser aus dem Wasserhahn bis hin zu 24-Stunden-Elektrizität und WLAN. All das kommt auf den winzigen Sandinseln nicht auf natürliche Weise zustande und vergrößert euren ökologischen Fußabdruck beim Reisen enorm. Fernreisen sollten natürlich auch nicht mit schlechtem Gewissen angetreten werden. Achtet jedoch darauf, dass ihr euer Bestmögliches tut, um bewusster zu reisen. Dazu gehören einfache Basics wie nicht nur für einen Kurztrip um die halbe Welt zu jetten, lokale Produkte zu kaufen, Handtücher nicht täglich wechseln zu lassen oder beim Shampoonieren der Haare zwischendrin das Wasser abzustellen.
Es gilt als weltweiter Vorreiter in Sachen nachhaltiger Ökotourismus: Costa Rica ist dank seiner gigantischen Waldflächen nicht nur von außen betrachtet, sondern auch wegen des Engagements durch und durch grün. Der lateinamerikanische Staat zwischen Pazifik und Karibischem Meer besteht zu einem Viertel aus Naturschutzgebieten, hat sage und schreibe 29 Nationalparks und zusätzlich zahlreiche Naturreservate. Obendrein ist nahezu jede Unterkunft in Costa Rica mit dem Certificate for Sustainable Tourism als besonders nachhaltig ausgezeichnet.
Lust auf umweltbewussten Urlaub ohne Flug? Dann können wir euch das zauberhafte Slowenien nur ans Herz legen! Die enge Verbindung zur Natur leben die Sloweninnen und Slowenen spürbar aus: Bei jeder Gelegenheit zieht es die Einheimischen zum Wandern, Radsport, Kajaken und sonstigen Aktivitäten nach draußen. Wer kann es ihnen verübeln, schließlich sind die Landschaften nur einer der Gründe für eine Reise nach Slowenien: Innerhalb eines Tages entdeckt ihr alles von der Küste über das malerische Weinbaugebiet Vipava bis in die alpine Gebirgslandschaft des Triglav-Nationalparks. Der Ökogedanke endet jedoch nicht in der Natur, denn auch Städte wie Bled und Ljubljana stehen für Nachhaltigkeit.
Wer an die Karibik denkt, hat automatisch Bilder von paradiesischen Stränden, Palmenhainen und Touristenhochburgen vor Augen. Der Ökotourismus der schönen Karibikstaaten und -inseln steckt dabei noch in den Kinderschuhen. Wichtig ist jedoch: Es gibt ihn und er entwickelt sich rasend schnell! Ein Inselstaat nach dem anderen verbannt Plastikprodukte und die Projekte rund um nachhaltigen Tourismus sprießen nur so aus dem Boden, zum Beispiel in der Dominikanischen Republik: Wie wäre es mit einer umweltbewussten Walbeobachtungstour mit der renommierten Biologin Kim Beddall in Samaná? Oder mietet euch ein Kajak und paddelt selbst durch den Nationalpark Los Haitises anstatt mit dem Motorboot umherzudüsen! Weitere Tipps erfahrt ihr in unserem ausführlichen Beitrag zu Highlights in der Dominikanischen Republik abseits der Touristenpfade.
Die Seychellen waren das erste Land der Welt, das den Naturschutz in seine Verfassung aufgenommen hat – und zwar schon im Jahr 1993! Ganze 58,61 Prozent der Landfläche sind geschützte Gebiete, auch das ist ein Weltrekord. Jedes einzelne Tourismusprojekt auf der Inselgruppe im Indischen Ozean wird vorab unter Einbeziehung der Öffentlichkeit von Naturschutzorganisationen geprüft. So wird es dem Inselparadies möglich, seine Traumstrände, die Korallenwelt und üppigen Tropenwälder mitsamt ihrer Artenvielfalt zu erhalten. Besonders viel um Nachhaltigkeit geht es auf der Resortinsel Desroches, die das Four Seasons Resort beheimatet. Das Hotel ermöglicht es euch, mit einem Meeresbiologen gemeinsam zu schnorcheln oder an Beach-Cleanups teilzunehmen. Zudem gibt es eine kleine Ausstellung zum Thema auf der kleinen Tropeninsel. Mehr Infos zu den Inseln der Seychellen sowie einen Inselvergleich findet ihr in unserem Artikel.
Bhutan ist nicht nur ein Reise-Geheimtipp, der Himalaya-Staat ist zudem das weltweit einzige Land mit einer negativen CO2-Bilanz! Wie die Bhutanerinnen und Bhutaner das machen? Sie leben nach dem Prinzip des Bruttonationalglücks, das aus vier Säulen aufgebaut ist: Nachhaltige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung, Umweltschutz, Bewahrung der Kultur und eine gute Regierungsführung. Dementsprechend ist Bhutan nicht nur glücklich, sondern auch nachhaltig. Kraftstoff-Fahrzeuge werden sukzessive durch Elektroautos ersetzt, Strom produziert das Land selbst aus Wasserkraft, mindestens 60 Prozent der Landesfläche müssen laut Verfassung aus Wald bestehen – derzeit sind es 72 Prozent.
Nirgendwo sonst wird laut dem Weltwirtschaftsforum nachhaltiger Tourismus so konsequent umgesetzt wie in der Schweiz. Die Schweizerinnen und Schweizer leben besonders nachhaltig, recyceln gründlich, haben strenge Abgasrichtlinien sowie Auflagen für Bauprojekte und eine sorgfältig geregelte Landschaftsplanung. Auch für Urlauberinnen und Urlauber liegt der Fokus in der Schweiz eindeutig auf Regionalität, denn das Alpenland gilt als Outdoorparadies und ist bekannt für lokale Spezialitäten wie den Schweizer Käse.
Insbesondere in den letzten Jahren hat Thailand die Dringlichkeit des Umweltschutzes verstanden. Seitdem werden immer neue Maßnahmen zum Schutz der Natur ergriffen. So schön die paradiesischen Strände und üppigen Nationalparks des mit Highlights bestückten Thailands auch sein mögen – wenn ihr zur falschen Jahreszeit anreist, steht ihr vor verschlossenen Toren. Die berühmte Maya Bucht blieb jahrelang unzugänglich und auch viele Nationalparks werden jedes Jahr monatelang gesperrt, damit sich Flora und Fauna erholen können.
Profitipp für nachhaltiges Reisen: Zuhause bleiben! Spaß beiseite – mittlerweile sollte uns allen klar sein, dass Deutschland traumhaft schöne Urlaubsregionen besitzt, die unglaublich viel zu bieten haben! Denkt nur mal an unsere wunderbaren Strände der Ostsee und Nordsee, an die bombastischen Alpen oder all die coolen deutschen Städte! Hier kommen einige unserer Tipps für den Urlaub in Deutschland:
Obendrein ist Urlaub im eigenen Land besonders nachhaltig, da ihr (meist) nicht fliegen oder mit dem Schiff anreisen müsst. Wählt ihr eine Anreise mit dem Zug, wird es sogar noch umweltfreundlicher. Daher geht es fast nicht ökologischer, als Urlaub in Deutschland zu machen – eine Auswahl an tollen nachhaltigen Hotels findet ihr in diesem Artikel.
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