Lieblingsziele
19. April 2017
Spitzenarchitektur, Meeresnähe und eine lebendige Altstadt haben das spanische Bilbao in eine blühende Metropole verwandelt. Mittlerweile ist sie das wirtschaftliche und kulturelle Zugpferd des Baskenlandes und dank der Offenheit und Gastfreundlichkeit ein beliebtes Urlaubsziel in Spanien, das neben berühmten Stätten wie dem Guggenheim-Museum weitaus mehr zu bieten hat. Wer dich in der bunten Metropole mit „Ongi etorri!“ begrüßt, ist dir wahrscheinlich wohlgesonnen, denn die baskische Formel steht für herzlich willkommen. Egal, ob man mit einem Mietwagen in Bilbao unterwegs ist oder als Backpacker die Atlantikküste erforscht – Bilbao ist ein Must-See in Nordspanien.
01
Das Guggenheim-Museum
Ein Must-See, an dem kein Bilbao-Besucher vorbeikommt
Schon auf dem Weg vom Flughafen in die Innenstadt passieren Bilbao-Besucher das Guggenheim-Museum und fragen sich: Was soll dieses bizarre Metallgeflecht darstellen? Den Rumpf eines Schiffes, einen überdimensionalen Fisch oder doch ein Schneckenhaus? So ganz genau weiß das wahrscheinlich nur der Architekt Frank O. Gehry selber. Auf 11.000 Quadratmetern sind in der riesigen Titanhülle wechselnde Ausstellungen und zeitgenössische Kunst zu bestaunen.
- Vor dem Eingang steht eine riesige Spinnenskulptur aus Bronze
- Das Museum bescherte wirtschaftlichen Erfolg für die ganze Region, genannt Bilbao-Effekt
- Der Bau gilt als wichtigstes Architektur-Werk seit 1980
02
Casco Viejo
Eine Altstadt zum Verlieben
Die alternativ geprägte Altstadt ist wahrscheinlich das farbenfroheste und belebteste Viertel Bilbaos. In verwinkelten Gassen reihen sich Bars und Restaurants um die gotische Kathedrale de Santiago. Der Miguel Unamuno Plaza, an dem auch die Metro-Station liegt, ist der lebendigste Platz im Stadtteil und der ideale Startpunkt, um sich durch die Straßenzüge treiben zu lassen. Hier befindet sich auch das Euskal Museoa Bilbao, das die Geschichte des baskischen Arbeits- und Zusammenlebens darstellt.
- Die Altstadt ist auch unter dem Namen „Siete Calles“, sieben Straßen, bekannt
- Im Jahr 1300 wurde mit dem Casco Viejo die Stadt offiziell gegründet
- Nach dem Hochwasser 1983 wurde die Altstadt renoviert
03
Pinchos zum Bier (Zerbeza)
Baskische Spezialitäten für den kleinen Hunger zwischendurch
Um die Vielfalt der baskischen Küche zu kosten, solltest du in den unzähligen Bars und Kneipen die bereitstehenden Pinchos probieren. In fast jeder Gaststätte werden zu Bier und Wein kleine Snacks gereicht, die für einen schmalen Taler auf den Tresen der Lokale ansprechend drapiert sind. Die oftmals auf einen Holzspieß gesteckten Köstlichkeiten aus Sardellen, Dorsch, Oliven oder Brot erlauben dem Gast, sich durch eine Reihe von Spezialitäten durchzufuttern. In Bilbao ist es eher unüblich, große Mahlzeiten wie das abendliche Dinner mit üppigen Gerichten zu sich zu nehmen. Lieber versorgen sich die Einheimischen mit leichten Snacks und genießen die Abwechslung.
- In einer Bar kosten verschiedene Pinchos meist dasselbe
- Häufig gibt es Oliven kostenlos zum Getränk dazu
- In der Altstadt finden regelmäßig Pincho-Wettbewerbe statt
04
Infrastruktur als Sehenswürdigkeit
Wo Fortbewegung Spaß macht
Bilbao hat es geschafft, seine Infrastruktur zu einem Highlight werden zu lassen, die in dieser Form in den wenigsten europäischen Städten zu finden ist. Das städtische Metro-Netz ist hervorragend ausgebaut und bringt Besucher für wenig Geld sogar bis an die baskische Küste. Entgehen lassen sollten Sie sich auf keinen Fall eine Fahrt mit der sogenannten Funicular: Eine Art Seilbahn fährt von verschiedenen Punkten des städtischen Tals auf die umliegenden Berge, von wo aus Besucher bei guter Wetterlage sogar bis zum Atlantik blicken können.
- Die muschelförmigen Metro-Eingänge werden „Fosteritos“ genannt
- Die Stadt ist besonders sauber durch tägliche Straßenreinigungen
- Einheimische nutzen die Standseilbahn als normales und günstiges Verkehrsmittel
05
Traumstrände an der Nordküste entdecken
Mit der Metro zum Golf von Biskaya
Die Einwohner von Bilbao haben den Luxus, sowohl in einer belebten Großstadt am Fuße eines Gebirgszugs zu leben, als auch in weniger als einer halben Stunde am Strand von Biskaya die Sonne zu genießen. Die gut ausgebaute Metro-Linie bringt Reisende bis zum Golf von Biskaya. Besonders zu empfehlen, ist ein Trip zur Endhaltestelle Plentzia. Hier befindet sich in einer ruhigen Bucht ein weitläufiger Strand, der sich hervorragend zum Baden eignet. Auch die Station Neguri ist an einen Strand angebunden, der sich Ereaga nennt. Hier kommen vor allem Wassersportler auf ihre Kosten.
- Die berühmte Biskaya-Hängebrücke bei Getxo ist die älteste Schwebefähre der Welt
- Auf Baskisch heißt der Golf „Bizkaiko golkoa”
- Die Metro Linie 1 fährt 28 Stationen an
06
Auf den Spuren der Baskenmütze
Eine Tradition mit Zukunft
Manche tun sie als konservatives und altmodisches Accessoire ab, Modebegeisterte haben sie wieder für sich entdeckt und setzen damit einen Trend: Die Rede ist von der weltberühmten traditionellen Kopfbedeckung der Basken, hergestellt aus Filz und Wolle. Doch ob modisch oder althergebracht, im Baskenland gehörte die Mütze stets zur Tradition und passt auch heute noch ins Straßenbild. Wer mehr über die Geschichte des schirmlosen Hutes erfahren will, sollte sich nach Balmaseda, etwa 30 Kilometer südwestlich von Bilbao begeben. Ein Museum erzählt hier die ganze Geschichte der Kopfbekleidung, die im Baskenland auch „Txapela“ genannt wird.
- Der Name geht auf Kaiser Napoleon III. zurück
- Marlene Dietrich machte den einst männlichen Hut zum Modeklassiker für Frauen
- Der kurze Stummel in der Mitte war früher ein langer Bommel
07
Aste Nagusia
Eine großartige Woche im August
Wer im August in den spanischen Norden reist, sollte sich die „große Woche“, die Aste Nagusia auf keinen Fall entgehen lassen – und das ist auch schwer möglich: Die jährlichen Feierlichkeiten zu Ehren der Schutzpatronin Virgen de Begoña sind ein aufregendes Spektakel, das wegen seiner nicht übersehbaren Kostüme berühmt geworden ist. Teilnehmer schlüpfen bei dem neun Tage dauernden Fest in überdimensionale Verkleidungen und ziehen auf Stelzen durch die Gassen von Bilbao. Garniert wird das Festival mit Feuerwerken, Auftritten weltberühmter Musiker und ausgelassenen Partynächten.
- Eröffnung immer am Samstag nach Mariä Himmelfahrt
- Aste Nagusia wird seit 1978 gefeiert
- Die Tanz- und Musikgruppen heißen „Las Comparsas“
08
Die Kneipenkultur
Statt wilden Party-Nächten gesellige Pub-Besuche
Stundenlanges Sitzen an einem Kneipentisch ist in Bilbao undenkbar: In den belebten Stadtvierteln befindet sich alle paar Meter der Eingang einer anderen Bar, die meist nur aus einem Tresen mit Barhockern bestehen. Und das hat seinen Grund: Hier ist es üblich, für ein oder zwei Getränke in einem Lokal zu verweilen, um daraufhin die nächste Gaststätte auszukundschaften. Dadurch entsteht eine lockere und lebendige Atmosphäre mit spontanen Begegnungen und ungezwungenem Beisammensein.
- Beliebtes Getränk ist der Cola-Rotwein-Mix Kalimotxo
- Einheimische nennen Bier hier Zurito
- Ein beliebtes Ausgehviertel nahe des Hauptbahnhofes heißt San Francisco
09
Wetteraussicht: Genau richtig
Nicht zu heiß und nicht zu kalt
Bilbao liegt klimatisch günstig an der Bucht von Biskaya, wo es meist angenehm warm ist und das ganze Jahr über Besuche möglich macht. Ab Juni herrschen dort durchschnittlich 21 Grad und die Regentage nehmen ab. Wenn in der nordspanischen Stadt die 30 Grad-Marke überschritten wird, verhindert die Atlantikströmung eine drückende Luft und lässt die Temperaturen wieder abkühlen. Im Winter ist es tagsüber mit 13 Grad recht frisch, dennoch sind Minusgerade sehr selten. Für Städtetrips ist der Frühling ideal, während Badeurlauber die Monate Juli und August bevorzugen.
- Im Durchschnitt ist der 6. August mit 26 Grad der heißeste Tag
- Bilbao gehört zu den feuchtesten Großstädten Europas
- Die Wassertemperaturen im Atlantik sind recht frisch
10
Mercado de la Ribera
Shoppen in der größten Markthalle Europas
Wer beim Lebensmittel-Einkauf in Bilbao von einer atemberaubenden Architektur verzaubert werden will, sollte das Mercado de la Ribera besuchen. Der eklektizistische und monumentale Baucharakter der Markthalle in der Altstadt hat einen sehr funktionalistischen Stil und zeichnet sich durch seine offenen Räume aus. Vor allem die Helligkeit in der Halle begeistert Besucher: Durch die Decke strömt das Tageslicht ein und erreicht auch die hintersten Ecken des Baus, da er mit durchscheinendem Material konstruiert wurde.
- Mit 10.000 Quadratmetern ist sie die größte Markthalle Europas
- Der Ribera-Markt wurde 1929 erbaut
- Besonders berühmt für das Fisch- und Meeresfrüchte-Angebot
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