Lutherjahr 2017: Wittenberg will Kurtaxe einführen

Statt einer geplanten Bettensteuer für Touristen will Wittenberg ab kommendem Jahr eine Kurtaxe einführen. Wie die Onlineausgabe der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) vergangenen Donnerstag mitteilte, soll auf Wunsch Wittenbergs die Lutherstadt als Erholungsort eingestuft werden. Pünktlich zum 500-Jahre-Reformations-Jubiläum könnte die Kurtaxe bereits ab 1. Januar in Kraft treten.
Laut MZ gab es bereits eine monatelange Debatte über die Einführung der Kulturförderabgabe auf Übernachtungen. Gegen diese Bettensteuer und der damit verbundenen fünf Prozent auf touristische Übernachtungen haben sich vor allem betroffene Herbergen in Wittenberg gerichtet. Der Mitteldeutschen Zeitung zufolge wurde in einem wochenlangen Abstimmungsprozess auch Alternativen geprüft und wieder verworfen.

Während die Bettensteuer in manchen Städten mehrfach gekippt wurde, hat sie sich beispielsweise in Köln und Dresden durchgesetzt. Allerdings werde diese Einnahmequelle vom Bundesverfassungsgericht geprüft. Mit der Kurtaxe als Alternative wäre Wittenberg dagegen auf der sicheren Seite, so die MZ. Wie hoch diese sein wird, ist bislang nicht bekannt.

Seit Juli 2015 müssen Touristen in Dresden eine Beherbergungssteuer von 6,6 Prozent des Übernachtungspreises zahlen. Die Elbstadt geht davon aus, dass die Steuer pro Jahr Mehrreinnahmen von rund sechs Millionen Euro in die Kassen spült. Davon will sie eine halbe Million Euro in das Stadtmarketing investieren.