Niederlande: Streik führt zu Bus- und Zugausfällen

Im niederländischen Nahverkehr ist am 19. und 20. Januar mit weitreichenden Einschränkungen zu rechnen. So wird es im ganzen Land zu Fahrtausfällen und Verspätungen kommen. Aufgrund fehlgeschlagener Tarifverhandlungen zwischen dem niederländischen Gewerkschaftsbund FNV und regionalen Verkehrsunternehmen legen die Beschäftigten vor dem Wochenende ihre Arbeit nieder.
Das genaue Ausmaß des Streiks auf den niederländischen Nah- und Fernverkehr ist aktuell noch nicht bekannt, da einige städtischen Verkehrsbetriebe nicht betroffen sind. Dazu zählen unter anderem die GVB in Amsterdam, HTM in Den Haag und RET in Rotterdam. Auch die Angestellten der staatlichen Eisenbahngesellschaft Nederlandse Spoorwegen (NS) arbeiten wie gewohnt. Reisende werden dennoch gebeten, auf den Webseiten der jeweiligen Verkehrsbetriebe aktuelle Reiseinformationen im Auge zu behalten. Bisher ist durch die Betriebe noch nicht absehbar, inwiefern sich die Zug- oder Busausfälle und Verspätungen auch auf sie auswirken.

Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen und Löhnen

Der niederländische Gewerkschaftsbund FNV gab am heutigen Mittwoch bekannt, dass vor dem Wochenende bis zu 13.000 Angestellte öffentlicher Verkehrsbetriebe an dem landesweiten Streik teilnehmen werden. Vorangegangen waren fehlgeschlagene Tarifverhandlungen mit den Unternehmen zu besseren Gehältern und einer Verringerung der Arbeitsbelastung der Arbeiter und Arbeiterinnen. Der Arbeitgeberverband des öffentlichen Verkehrs VWOV bemängelte, dass die Gewerkschaften die Verhandlungen trotz des guten Lohnangebots von 8 Prozent abgebrochen hätten. FNV-Direktor van der Gaag teilte jedoch mit, die Verhandlungen seien bei verschiedenen Punkten in eine Sackgasse geraten.
 
Umfassende Streiks im vergangenen Jahr

Bereits im vergangenen September und Oktober war der öffentliche Nah- und Fernverkehr in den Niederlanden von großflächigen Streiks betroffen gewesen. Die damaligen Verhandlungen zwischen der staatlichen Eisenbahngesellschaft NS und den Gewerkschaften kamen zu einem erfolgreichen Abschluss. Da die Mitarbeitenden dieser und der städtischen Verkehrsbetriebe in Amsterdam, Den Haag oder Rotterdam nicht durch die Gewerkschaft FNV vertreten werden, sind deren Angestellte nicht an den Streiks beteiligt.