Tunesien verkürzt Ausgangssperre wieder

Tunesien rudert bezüglich einer angekündigten Verlängerung der nächtlichen Ausgangssperre im Land zurück. Nach einem Bericht des Informationsportals Garda bleiben die bereits bisher geltenden Zeiten von 22 bis 5 Uhr morgens weiterhin bestehen. Die tunesischen Behörden hatten ursprünglich eine Ausdehnung der täglichen Sperrzeit um drei Stunden vorgesehen, sie sollte dann bereits um 19 Uhr in Kraft treten.
Nach aktuellen Informationen gilt die nächtliche Sperrstunde nun bis mindestens zum 30. April täglich zwischen 22 und 5 Uhr. Während dieser Zeit dürfen nur notwendige Ausgänge und Fahrten unternommen werden, diese sind im Falle einer Kontrolle zu begründen. Seit dem 9. April herrscht zudem ein Reiseverbot zwischen den einzelnen Gouvernoraten. Deren Regierungen wurden dazu ermächtigt, besonders von der Corona-Pandemie betroffene Regionen abzuriegeln.
 
Quarantäne für Einreisende auf fünf Tage verlängert
 
Während der Beschluss einer Verlängerung der Ausgangssperre von den Behörden zurückgenommen wurde, hat die zeitgleich verkündete Einführung einer fünftägigen Quarantänepflicht bei der Einreise nach Tunesien weiter Bestand. Sie gilt seit dem 9. April, zuvor waren lediglich 48 Stunden Isolationszeit vorgeschrieben gewesen. Zusätzlich müssen alle Einreisenden ab zwölf Jahren einen negativen PCR-Test vorlegen, der höchstens 72 Stunden alt ist. Bereits vor dem Abflug nach Tunesien ist zudem eine elektronische Einreiseerklärung auszufüllen, die von den Airlines kontrolliert wird. Bei der Ankunft sind weitere, stichprobenartige Corona-Tests der Behörden möglich.
 
Corona-Lage in Tunesien
 
Seit knapp drei Wochen stiegen die Infektionszahlen in Tunesien wieder stetig an, nachdem das Land die Pandemie ab Ende Januar in den Griff zu bekommen schien. In der Folge wurde nicht nur die Einreise-Quarantäne verschärft, sondern auch öffentliche sowie private Versammlungen verboten und die Souks landesweit ausgesetzt. Die strengeren Maßnahmen zeigen offenbar bereits Wirkung: Seit Ende letzter Woche verläuft die Infektionskurve zwar weiter ansteigend, jedoch im Vergleich zu den Wochen zuvor deutlich abgeflacht.