48 h Sevilla Polaroid Emotion

Ein Wochenende in Sevilla

In 2 Tagen vom Laien zum Sevilla-Kenner

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Lust Sevilla kennenzulernen, die farbenfrohe und multikulturelle Hauptstadt Andalusiens? Ihr habt aber nur ein Wochenende Zeit, wollt dennoch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und das unvergleichliche Flair der südspanischen Metropole in vollen Zügen genießen? Sehr gut! Oder "muy bien", wie die Spanier sagen! Wir geben euch alle wichtigen Infos, damit ihr bei eurer Städtereise zum Sevilla-Experten werdet und gleichzeitig von den Einheimischen lernt, wie das am besten geht: "tranquilo"! Ruhig, gelassen und ohne Stress.

Aber Vorsicht! Selbst bei einem kurzen Wochenendtrip nach Sevilla besteht akute Suchtgefahr und ihr wollt immer wiederkommen!

Spanien: Sevilla - Feria de Abril

Wie komme ich nach Sevilla?

Ryanair bietet inzwischen ab Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Köln/Bonn und Memmingen günstige Flüge nach Sevilla an. Lufthansa fliegt unter anderem ab Frankfurt und München in die andalusische Hauptstadt. Und dann wären da noch die Verbindungen nach Jerez de la Frontera, zum Beispiel mit Tuifly und Condor: Der Flughafen von Jerez ist nur gut 80 Kilometer entfernt und verfügt über einen eigenen Bahnhof, von dem aus Reisende in einer knappen Stunde mit dem Zug nach Sevilla fahren können.

Statt Flug und Hotel einzeln zu buchen, kann es sich auch lohnen, Angebote für eine Pauschalreise in Sevilla zu sichten.

Wo übernachte ich in Sevilla?

Wer nur zwei Tage für seine Städtereise in Sevilla hat, übernachtet am besten im historischen Zentrum. Dazu gehören östlich des Guadalquivir die Viertel Santa Cruz, El Arenal, El Centro, Macarena und San Vicente sowie das historische Flamenco-Viertel Triana mit seinen bunten Häusern am Westufer des Flusses. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Shopping-Meilen liegen allesamt in Santa Cruz, El Arenal und El Centro, Hotels gibt es hier ebenfalls jede Menge und es lässt sich alles problemlos zu Fuß erreichen. Wobei das ebenso für die anderen Viertel des Zentrums gilt, nur eben mit einer etwas verlängerten Gehzeit.


Wie komme ich in Sevilla von A nach B?

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla-Fahrrad-Sonnenuntergang

Eins ist definitiv klar – für reine Städtereisen in Sevilla ist ein Auto nicht nur überflüssig, sondern sogar ein zusätzlicher Stressfaktor. Das Zentrum besteht fast komplett aus einem labyrinthartigen Netz an Einbahnstraßen, zu den Hauptverkehrszeiten ist Stau angesagt und die Parkplatzsuche gestaltet sich zeitraubend. Macht aber nichts, denn die Highlights von Sevilla lassen sich bei richtiger Planung ganz einfach zu Fuß erreichen und wer doch mal eine längere Strecke vor sich hat, fährt Bus oder Fahrrad.


Flughafentransfer

Wer günstig vom Flughafen Sevilla ins Zentrum fahren will, nimmt die Buslinie EA – Especial Aeropuerto. Die Haltestelle befindet sich an der Straße direkt vor der Ankunftshalle, das Ticket kostet 4 Euro pro Person – zu zahlen direkt beim Busfahrer. Die Busse fahren täglich zwischen 5:20 Uhr und 1:15 Uhr alle 25 - 30 Minuten vom Busbahnhof am Plaza de Armas über diverse Haltestellen im Zentrum und den Bahnhof Santa Justa bis zum Flughafen Sevilla. Die Fahrtzeit für die komplette Strecke beträgt etwa 35 Minuten. Besonders am Bahnhof Santa Justa haben Reisende diverse praktische Umsteigemöglichkeiten, zum Beispiel in die Ringlinie C2 der Metro. Eine Einzelfahrt in den städtischen Bussen kostet 1,40 Euro pro Person und Fahrt.

Für die Taxifahrt vom Flughafen ins Zentrum oder umgekehrt gibt es drei Fixpreise, von denen zwei die meisten Tage des Jahres abdecken: 22,20 Euro für Fahrten an Werktagen zwischen 7 Uhr und 21 Uhr und 24,75 Euro für Fahrten von 21 bis 7 Uhr, den ganzen Samstag lang sowie an Sonn- und Feiertagen und außerdem ganztägig am 24. und 31. Dezember.

Dieser Tarif gilt auch, wenn während der Semana Santa und der Feria de Abril in Sevilla genereller Ausnahmezustand herrscht und alles etwas teurer wird. Fahrten zwischen 21 Uhr und 7 Uhr kosten von Palmsonntag bis Ostersonntag (Semana Santa) und vom zweiten bis zum dritten Sonntag nach Ostersonntag (Feria de Abril) sogar 30,93 Euro.


Busse

Sich für ein Wochenende in die Details der sevillanischen Busfahrpläne einzufuchsen, ist womöglich etwas knifflig. Trotzdem gibt es vier Linien, die leicht zu handhaben sind und den ein oder anderen Weg ohne viel Aufwand verkürzen können: die Ringlinien C1, C2, C3 und C4. Unter diesen vier Linien wiederum vor allem die Linien C3 und C4, die auf der Ringstraße um das historische Zentrum verkehren – jeweils in die entgegengesetzte Richtung. Die Linien C1 und C2 fahren in einem weiter gefassten Rundweg um das Zentrum und einige Stadtteile auf der linken Seite des Guadalquivirs.

  • Die Einzelfahrt kostet 1,40 Euro pro Person.
  • Die C-Linien eignen sich, um sich bei einer Rundfahrt einen Überblick über die Stadt zu verschaffen.

Bonobus und Touristenkarte – lohnt es sich?

Auch in Sevilla gibt es das in Spanien übliche Rabattsystem „Bonobus“ für Busfahrten. Mit der Karte kostet jede Fahrt gerade einmal 69 Cent. Allerdings müsst ihr das elektronische Ticket mit mindestens 7 Euro aufladen. Dass ihr an einem Wochenende in Sevilla zehn Busfahrten absolviert, ist unwahrscheinlich. Aber: Die Karte lässt sich für mehrere Personen bei einer Fahrt einsetzen, sodass sich der Bonobus bei mehreren Reisenden oder für einen Kurzurlaub in der Stadt am Guadalquivir durchaus lohnen kann.

Das Touristen-Ticket – die Tarjeta Turística – kostet für einen Tag 5 Euro oder 10 Euro für drei Tage und ermöglicht unbegrenzte Fahrten. Welche Variante sich für euch rechnet, hängt davon ab, wie häufig ihr auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen wollt. Wer zu zweit mit maximal sieben gemeinsamen Fahrten am Tag auskommt, kommt mit der Bonobus-Karte günstiger weg. Bei einem dreitägigen Aufenthalt spart ihr mit der Tarjeta Turística bereits ab der fünften Tour.


Spezialtipp Sevici – Sevilla mit dem Rad erkunden

Sevilla hat das Fahrrad für sich entdeckt. Sevici ist die Kombination aus den Wörtern Sevilla und bici, die Kurzform für bicicleta, zu Deutsch: Fahrrad. Auch viele Bewohner nutzen das praktische Stadtrad-System, anstatt sich ein eigenes Rad zuzulegen. Die nächste Abhol- oder Parkstation ist nie weit. Das Kurzabonnement ist zwar ganze sieben Tage gültig, kostet aber nur 13,33 Euro. Die erste halbe Stunde jeder Fahrradfahrt ist in diesem Preis inbegriffen. Wer sein Fahrrad dann an einer der Stationen austauscht, kann gratis weiterfahren, ansonsten kostet die erste Stunde nach Ablauf der 30 Minuten 1,03 Euro und die zweite Stunde 2,04 Euro zusätzlich.


Metro

Die Metro von Sevilla war ursprünglich als ein Netz mit vier Linien geplant, fertiggestellt ist bislang lediglich die Linie 1. Diese wird hauptsächlich von Pendlern genutzt und ist wegen der Streckenführung für ein Wochenende in Sevilla nur im Ausnahmefall relevant. Die Linie 1 führt über 18 Kilometer vom Messegelände Ciudad Expo in Mairena de Aljarafe im Südwesten von Sevilla über das Zentrum bis zur Haltestelle in Olivar de Quintos im Südosten der Stadt. Eine Tageskarte für die Metro in Sevilla kostet 4,50 Euro. Eine Einzelfahrkarte zur nächsten Station kostet 1,35 Euro, für zwei Stationen werden 1,60 Euro fällig, bei drei Stationen 1,80 Euro.

Sevilla in zwei Tagen erkunden

Gelandet, im Hotel eingecheckt, los geht’s! Wer schon am Vorabend ankommt, findet hier Tipps für die Abendgestaltung am ersten Tag. Alle anderen beginnen ihre Entdeckungsreise mit der ersten Tagestour.

Tag 1
Startpunkt
Konditorei La Campana
Reine Wegzeit
40 Minuten
Stationen
5 Stationen
Distanz
2,3 Kilometer
01

Calle Sierpes

Die Shopping-Meile

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla-Altstadt-Kaffee-Giralda-Mandarinen

Startpunkt am ersten Tag ist die Konditorei La Campana am Beginn der Calle Sierpes Ecke Calle Campana. Wer noch nicht gefrühstückt hat oder noch einen Kaffee braucht, wird in dem urigen Traditionscafé fündig und kann dabei das geschäftige Treiben beobachten. Denn hier befindet ihr euch am Zugang zu den wichtigsten Shopping-Meilen in Sevilla, allen voran die Calle Sierpes sowie ihre Parallel- und Querstraßen. Wer pünktlich zum Wochenende in Sevilla gelandet ist und die Läden durchstöbern möchte, hat am Samstagvormittag die besten Aussichten, alle Geschäfte offen anzutreffen.

Wenn ihr nicht groß shoppen wollt, schlendert ihr auf der Calle Sierpes einfach direkt weiter bis zum Plaza de San Francisco mit dem historischen Rathaus, macht einen Abstecher auf den Plaza Nueva und lauft von dort aus über die Avenida de la Constitución zur Kathedrale. Ausgewachsene Shopping-Muffel können den Weg abkürzen, direkt mit der Kathedrale anfangen oder – auch ein Tipp für Fans traditioneller Märkte – die Route in der Gegenrichtung absolvieren und Tag 1 in Triana mit einem Besuch der dortigen Markthalle beginnen.


Tipps für die Anfahrt zu Station 01
  • Die Buslinie 27 hält an der Calle Campana fast direkt vor der Konditorei.
  • Die Buslinien 13 und 14 am etwa 50 Meter entfernten Plaza del Duque de la Victoria.
02

Kathedrale María de la Sede und Giralda

Die viertgrößte Kirche der Welt

Laufzeit zwischen Station 01 und 02 des Wochenendtrips: 15 min, 1 km

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla-Kathedrale-Giralda

Der Eingang zur Kathedrale Santa María de la Sede befindet sich am Plaza Virgen de los Reyes. Sie ist die viertgrößte Kirche der Welt und die größte gotische Kathedrale Spaniens, aber auch eine Zeitzeugin der jahrhundertelangen Herrschaft der Mauren. Die Kathedrale wurde von 1401 bis 1519 auf den Überresten einer Moschee aus dem 12. Jahrhundert erbaut. Innerhalb der Kathedrale gibt es den Sarkophag von Christopher Kolumbus, ein präpariertes Krokodil und den größten Altaraufsatz der Welt zu bewundern – den Retablo, der zu den Hauptwerken der spanischen Holzschnitzgotik zählt.

Der Kirchturm, die Giralda, ist das innig geliebte Wahrzeichen von Sevilla. Die Giralda war einst ein Minarett und eines der höchsten Gebäude der Welt – nur die zwei größten der Pyramiden von Gizeh waren seinerzeit höher. Die Galerie in etwa 70 Metern Höhe erreicht ihr nicht etwa über eine enge Wendeltreppe, sondern bequem über eine 2,50 Meter breite Rampe. Sobald ihr diese wieder hinabgegangen seid, bietet sich eine stärkende Mittagspause an, bevor es zur nächsten Station weitergeht: dem Alcázar, dem Königspalast direkt neben der Kathedrale.

  • Der Legende nach hat die Giralda eine Rampe statt Treppen, damit der Muezzin mit einem Pferd in die Höhe reiten konnte.
  • Die Warteschlangen vor der Kathedrale sind oft sehr lang. Wer Zeit sparen möchte und Spanisch kann, kauft seine Tickets vorab online.
  • Öffnungszeiten: Montag 11 bis 15 Uhr, Dienstag bis Samstag von 11 bis 17 Uhr, Sonntag 14:30 bis 18 Uhr. Ausnahmen und weitere Infos auf der Webseite der Kathedrale.

Tipps für die Mittagspause

Wer auf den Plaza Virgen de los Reyes steht und die Giralda im Rücken hat, schaut direkt auf die Calle Mateos Gago. Dort gibt es eine Tapas-Bar nach der anderen. Wer echt sevillanisches Flair erleben, sich unter die Einheimischen mischen und obendrein wenig zahlen möchte, kehrt in den Traditonslokalen Bodega Santa Cruz, auch Las Columnas genannt, oder in der urig-winzigen Taberna Álvaro Peregil ein. Spanischkenntnisse und der Wille, sich im lauten Getümmel durchzusetzen, sind hier von Vorteil.

03

Reales Alcázares

Der maurische Königspalast

Strecke zwischen Station 02 und 03 des Kurzurlaubs: 2 min, 150 m

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla- Real Alcazar Palast

Macht euch bereit für einen Ausflug in andere Zeiten und Welten: Denn in den Gemäuern und Gärten des maurischen Königspalasts Alcázar fließen die geschichtlichen Entwicklungen der Stadt während des letzten Jahrtausends zusammen – Barock, Renaissance, aber allen voran der arabische Mudejár-Stil aus dem Mittelalter. Ein Audioguide lohnt sich, denn so prächtig und beeindruckend die Fliesen- und Gipsarbeiten so schon sind, das gewisse Hintergrundwissen macht das Ganze noch faszinierender. Ein Spaziergang durch die üppigen Gärten des Palastes hilft dabei, die Eindrücke und Informationen entspannt zu verdauen, bevor es in die Gassen des direkt an die Palastmauern grenzenden Viertels Santa Cruz geht.

  • Die Gärten des Alcázar dienen in der Erfolgsserie Game of Thrones als Kulisse für die Wassergärten von Dorne.
  • Bei Sevilla-Besuchen residiert die spanische Königsfamilie im Alcázar.
  • Achtung: Auch die Warteschlangen vor dem Alcázar sind lang, aber hier gibt es ebenfalls Online-Tickets.
  • Öffnungszeiten: von Oktober bis März: täglich von 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr. Von April bis September: täglich von 9:30 Uhr bis 19 Uhr. Geschlossen am 1. und 6. Januar, Karfreitag und 25. Dezember.
04

Santa Cruz

Das Viertel der engen Gassen und verträumten Innenhöfe

Strecke von Station 03 bis 04 des Kurztrips in Sevilla: 2 min, 200 m

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla-Santa-Cruz-Innenhof-Pflanzen

Vom Alcázar aus ist es nur ein Katzensprung bis zum malerischen, von Mauern umgebenen Viertel Santa Cruz. Sein Kern war einst das Judenviertel von Sevilla. Bekannt ist Santa Cruz für seine schmalen, gewundenen Gässchen und weiß getünchten Häuser, die blumengeschmückten Innenhöfe und kleinen Plätze. Die Breite der kleinen Sträßchen wurde ursprünglich so ausgemessen, dass ein Esel mit zwei Wasserfässern die Gassen passieren konnte. Sie sind so eng, dass die Sonne teils nicht bis zum Boden vordringt. In ganz Santa Cruz wimmelt es von kleinen Läden mit Souvenirs, Bars, Cafés und Restaurants mit den typischen, malerischen Innenhöfen.

Geht am besten über die Calle Joaquín Romero Murube bis zum Plaza de la Alianza, lasst euch ein wenig durch die Gassen und über die Plätze bis zur Calle Agua sowie den Plaza de Santa Cruz treiben und verlasst das Viertel über die Jardines del Murillo. Von hier aus geht es dann über die Calle San Fernando vorbei an der Universität in der altehrwürdigen Tabakfabrik zur Puerta de Jerez. Dort geht ihr direkt ans Ufer des Canal de Alfonso XIII und folgt dem Paseo Cristobal Colón in Richtung der Brücke Puente de Isabel II, der Triana-Brücke. Auf dem Weg kommt ihr an zwei weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei: dem Torre del Oro und der Stierkampfarena.

05

Triana

Über die historische Brücke ins Flamenco-Viertel

Weg von Station 04 bis 05 beim Wochenende in Sevilla: 20 min, 1,2 km

Spanien: Sevilla - Fluss Guadalquivir

„Triana, Triana que bonita está Triana” – heißt es in einem Flamenco-Lied, in dem die Schönheit des Viertels und seiner Brücke besungen werden. Nehmt euch Zeit für den Gang über die historische Puente de Isabel II. Sie war Sevillas erste feste Brücke über den Guadalquivir, ist die älteste, noch erhaltene eiserne Brücke Spaniens und das Wahrzeichen von Triana. Von hier aus habt ihr einen wunderbaren Blick auf das Viertel, eines der historischen und aktuellen Zentren des Flamencos, den Guadalquivir und seine Ufer.

Einmal am Ende der Brücke angekommen, seht ihr rechts die Markthalle Mercado de Triana. Selbst wenn die Lebensmittelstände um 15 Uhr schließen, gibt es dort diverse Bars und sogar ein kleines Theater. Auf der anderen Seite der Brücke liegt die Calle Betis, ebenfalls mit jeder Menge Bars und Restaurants. Bevor ihr jedoch direkt für den Abend einkehrt, nehmt euch die Zeit, die idyllischen Straßen von Triana ein wenig zu erkunden und einen Blick in einen der vielen traditionellen Keramikläden mit den für Sevilla so typischen Kacheln und Fliesen zu werfen.

Sevilla bei Nacht – Tipps zur Abendgestaltung

Spanien: Sevilla - Flamenco© Casa de Memoria

Das Nachtleben von Sevilla ist legendär. Dabei ist die Stadt weniger für superangesagte Clubs als für ihre lebendige Restaurant- und Kneipenszene bekannt. Wer gerne gut isst, in den lauen Nächten des Südens ein Bierchen im Freien trinkt oder von Bar zu Bar tingelt, wird Sevilla lieben. Für das Abendessen solltet ihr unbedingt bedenken, dass die meisten Restaurants erst ab 20 Uhr öffnen. Außerdem ist Sevilla eine absolute Musikstadt, in vielen Kneipen gibt es regelmäßig Konzerte verschiedenster Genres, häufig sogar gratis. Und dann ist da natürlich noch der Flamenco. Sevilla ist eine der Hauptstädte der urandalusischen Kunstform und bei einem Abend in einem der tablaos, den typischen Flamencobühnen, erlebt ihr die Musik der vielen Emotionen und den ausdrucksstarken Tanz auf erstklassigem Niveau.


Restaurant-Tipps in Sevilla:

  • Dúo Tapas, an der Alameda de Hércules – Tapas mit Pfiff
  • Restaurante Eslava, San Vicente – typisch andalusische Tapas
  • La Brunilda, El Arenal – moderne Tapas
  • El Mercado de Triana, Triana – diverse kleine Restaurants

Die besten Flamenco-Tablaos und Kneipen in Sevilla:

  • Casa de la Memoria: täglich zwei bis drei Vorführungen, 18 Euro pro Person
  • Carbonería: täglich ab 21:30 Uhr gratis Flamenco-Show
  • Los Gallos: täglich zwei Vorführungen mit zehn Künstlern, 35 Euro pro Person inklusive Getränk
  • Lola Cacerola: hier trifft sich die Flamenco-Szene zur fiesta

Die besten Partygegenden und Clubs in Sevilla:

  • Alameda de Hércules, Macarena: Platz mit unzähligen Restaurants, Bars und den Clubs Vinilo und Fun Club
  • Plaza de Alfalfa, el Centro: Restaurants, Kneipen und die Diskothek Tokyo
  • Calle Betis, Triana: Restaurants, Bars – mal mit Dachterrasse, mal mit Flamenco
  • Antique Theatro, Diskothek auf der Isla de la Cartuja
Tag 2
Startpunkt
Palacio de la Condesa de Lebrija
Reine Wegzeit
50 Minuten
Stationen
5 Stationen
Distanz
3 Kilometer
01

Palacio de la Condesa de Lebrija

Lebenswerk einer Kunstliebhaberin

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla-Lebrija-Palast

Der zweite Tag beginnt in der Calle Cuna, einer Parallelstraße der Calle Sierpes, wo sich der Palast der Gräfin von Lebrija befindet. Die Sammelwut der Condesa hat dem Palast seine heutige Bedeutung verliehen. Sie widmete ihr Leben der Archäologie und stattete den 2.500 Quadratmeter großen Palacio mit ihrer wertvollen Sammlung aus. Das Highlight sind die 580 Quadratmeter römischer Mosaike auf Wänden und Böden.

Das Erdgeschoss mit seinen zahlreichen Ausstellungsstücken arabischer, spanischer, römischer und präkolumbischer Zeit können Besucher allein besichtigen. Im oberen Bereich müssen sie sich einem geführten Rundgang durch die privaten Räume der Familie anschließen, beispielsweise der Bibliothek mit mehr als 4.000 Büchern.

02

Metropol Parasol

Die Pilzbauten von Sevilla

Gehzeit von Station 01 bis 02 am zweiten Tag: 4 min, 300 m

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla-Metropol Parasol

In direkter Nähe des Palacios de la Condesa de Lebrija liegt der Plaza de la Encarnación und auf diesem wiederum der Metropol Parasol, die extravagante Holzkonstruktion des Berliner Architekten Jürgen Mayer. Der aus Holzplatten in quadratischen, wabenartigen Kassetten angeordnete Bau ist 150 Meter lang, 70 Meter breit und 26 Meter hoch und gilt als die weltweit größte Konstruktion dieser Art. „Las Setas“ – die Pilze, wie die Sevillaner das Konstrukt schlicht nennen – erzeugt ein Licht- und Schattenspiel auf dem Platz, das sich im Tagesverlauf kontinuierlich verändert.

Wer langsam Hunger bekommt, kann diesen in einem der vielen Restaurants auf dem Plaza de la Encarnación stillen. Vom Metropol Parasol geht ihr dann über die Calle Imagen auf den Plaza Cristo de Burgos und von dort aus über die Calle Descalzos und die Calle Caballerizas bis zum Plaza de Pilatos.


Tipp
Für drei Euro kann man auf die Sonnenterrasse der Pilzhüte fahren, auf dem Laufsteg flanieren und den Panoramablick auf die Stadt genießen.
03

Casa de Pilatos

Spanischer Palast mit arabischem und italienischem Flair

Weg von Station 02 bis 03 der Tagestour: 10 min, 700 m

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla-Casa de Pilatos

Auf dem Plaza de Pilatos angekommen gelangt ihr durch ein großes Marmorportal in die Casa de Pilatos. Der Stadtpalast aus dem 16. Jahrhundert enthält Elemente des spanischen Mudéjar-Stils und der italienischen Renaissance. Der Marqués de Tarifa baute den Palast nach einer Reise nach Jerusalem um. Seither heißt das Gebäude im Volksmund „Haus des Pilatus“. Heute ist es ein Museum und die Residenz der Grafen von Medinaceli. Er beherbergt Gemälde, Möbel und römische Antiquitäten.

Zunächst betreten Besucher den Kutschenhof, wo sich der Patio Principal mit Statuen griechischer Götter und römischer Kaiser befindet. An den Haupthof grenzen zwei stimmungsvolle Gärten mit Palmen und exotischen Pflanzen. Eine mit Kacheln dekorierte und mit einem Holzgewölbe überdachte Treppe führt in die beeindruckenden Wohnräume im Obergeschoss.

  • Das Pilatus-Haus diente schon mehrfach als Drehort für weltberühmte Filme: Einige Szenen von „Lawrence von Arabien“ spielen in den Innenräumen des Palastes und der malerische Innenhof mit dem Brunnen war Schauplatz für die Sequenzen von „Mission: Impossible II“, in denen die bekannte Flamenco-Künstlerin Sara Baras tanzt.
  • Habt ihr euch an dem Prachtbau sattgesehen, könnt ihr euch entweder zu Fuß auf den Weg zum Plaza de España machen und auf dem Weg einen Boxenstopp einlegen oder an der Puerta Carmona den Bus C3 nehmen und drei Haltestellen bis zum Stopp Menéndez Pelayo/Juzgados fahren.
04

Plaza de España

Ganz Spanien auf einem Platz

Strecke von Station 03 bis Station 04: 25 min, 1,8 km

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla-Plaza-Espanha

Für die Iberoamerikanische Ausstellung 1929 in nur vier Jahren Bauzeit errichtet, soll der Plaza de España für die Einheit im Königreich Spanien stehen. Der Halbkreis des Platzes soll eine Umarmung der Kolonien in Südamerika durch Spanien symbolisieren. Die Öffnung des Halbkreises zeigt zum Guadalquivir, als Parabel für den Weg, dem man folgen muss, um nach Amerika zu reisen. Der gut 500 Meter lange Kanal auf dem Platz wird von vier Brücken überspannt, die wiederum die vier alten Königreiche Spaniens symbolisieren und die 48 mit Kacheln verzierten und mit Bänken ausgestatteten Balkone am Fuß des Gebäudes verweisen in alphabetischer Reihenfolge auf die 48 spanischen Provinzen.

  • Auch der Plaza de España wird gern als Drehort genutzt: Als Hauptquartier der Britischen Armee in „Lawrence von Arabien“, als Schauplatz auf dem Planeten Naboo in „Star Wars: Episode II“ und als fiktiver Wüstenstaat Wdyia in „Der Diktator“
05

Park María Luisa

Schattenspendende Oase

Weg von Station 04 bis Station 05 des Wochenendes in Sevilla: 1 Minute, 50 Meter

48 h Sevilla: Spanien-Sevilla-Maria Luisa Park

Der Parque de María Luisa, die grüne Lunge von Sevilla, grenzt direkt an den Plaza de España. Die Infantin María Luisa Fernanda überschrieb den einst privaten Park im Jahre 1893 an die Stadt Sevilla. Es dauerte aber noch bis 1914, bis er unter dem heutigen Namen öffentlich eingeweiht wurde. Neben zahlreichen heimischen Bäumen und Sträuchern gibt es in dem üppigen, Schatten spendenden Park auch viele Pflanzen aus Südamerika. Für die Iberoamerikanische Ausstellung 1929 wurden zahlreiche Gedenkhaine, Pavillons, Gewässer sowie der Spanische und der Amerikanische Platz angelegt, außerdem befinden sich das Archäologische und das Militärmuseum, Cafés und sogar ein Club im Parque de María Luisa.

Ein Wochenende in Sevilla – die Kosten im Überblick

  • Ryanair hat Flüge nach Sevilla ab 50 Euro im Angebot.
  • In Sevilla kosten zwei Übernachtungen im Doppelzimmer für zwei Personen mit etwas Glück nur 70 Euro. Wer für Hotelkategorie, Lage und persönliche Wünsche gerne mehr zahlt, kann das Ganze zum Beispiel im Luxushotel Alfonso XIII auch für 700 Euro haben.
  • Der Flughafentransfer kostet in der günstigsten Variante 4 Euro pro Person und Strecke. Ob ihr für den ÖPNV überhaupt etwas ausgeben müsst, hängt von der Lage des Hotels und der Laufbereitschaft ab. Mehr als 3 Euro pro Tag sollten es aber nicht werden.
  • Der Eintritt zu den Sehenswürdigkeiten in Sevilla ist teils nicht ganz günstig, dafür könnt ihr jedoch bei der Verpflegung sparen und immer noch fürstlich essen. Wer sich an die kostenfreien Angebote und preiswerten Tapas-Bars hält, kommt mit 25 bis 30 Euro am Tag aus. Wer alle großen Sehenswürdigkeiten mitnehmen und öfter außerhalb essen möchte, sollte mit 50 Euro pro Tag und Person rechnen.

Fazit
Wie viel euer Wochenende in Sevilla am Ende kostet, hängt stark davon ab, ob ihr einen günstigen Flug erwischt, wie luxuriös ihr wohnt, was ihr euch alles anschauen und ob ihr öfter essen gehen wollt. Sparfüchse können schon ab 200 Euro pro Person ein fulminantes Wochenende in Sevilla verbringen. Generell solltet ihr für ein Wochenende in Sevilla inklusive Flug eher mit 300 Euro pro Person rechnen.

Was man an einem verlängerten Wochenende in Sevilla noch alles machen kann

  • Dokumente zur spanischen Kolonialzeit im Archivo General de Indias sichten
  • Spaziergang am oder eine Bootsfahrt auf dem Guadalquivir
  • Die Stierkampfarena besichtigen
  • Im arabischen Bad Aire de Sevilla entspannen
  • Das Kunstmuseum Museo de Bellas Artes besuchen
  • Den Markt in der Calle Feria durchstöbern
  • Mit dem Bus an den Strand von Matalascañas fahren

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Wer schreibt hier?

Julia Wöhrle_Quadrat
Julia Wöhrle

„Mich brennt's in meinem Reiseschuh“ habe ich schon als Kind bei den mir unliebsamen Wanderurlauben in den Alpen geträllert. Inzwischen entscheide ich selbst, wo die Reise hingeht: Mal nach Island, mal nach Belize, aber dann war es doch immer wieder Spanien und ganz besonders oft und gerne Sevilla. Meine Begeisterung für fremde Länder, Menschen, Sitten und Gerichte fließt immer auch in meine Blogartikel ein.