Algenpest: US-Bundesstatt Florida sperrt Strände

Urlauber im US-Bundesstaat Florida können aktuell einige der beliebtesten Strände nicht nutzen. Grund dafür ist eine Algenpest, die aktuell den Südosten des Sunshine States heimsucht. Verschmutztes Wasser eines Binnensees sorgt für eine der schlimmsten Algenblüten seit Jahren, und gelangt über Flüsse auch die Atlantikküste. Gouverneur Rick Scott rief in den betroffenen drei Bezirken daher den Notstand aus.
Am schlimmsten wütet die Algenblüte ausgerechnet in den Bezirken St. Lucie, Martin und Palm Beach, wo erstmalig ganze Strandabschnitte geschlossen werden mussten. Sie zählen zur sogenannten Treasure Coast, die vor allem vom Tourismus lebt. Verantwortlich für die schlimme Algenpest ist nach Medienangaben Abwasser aus dem durch agrarwirtschaftliche Abfallprodukte stark verschmutzen Lake Okeechobee.

Floridas größter Binnensee liegt knapp 56 Kilometer von der Küste entfernt und wurde durch den intensiven Anbau von Zitrusfrüchten und Rinderzucht stark mit Phosphaten, Salzen und organischen Rückständen belastet. Da der See von einem mittlerweile 80 Jahre alten Deichsystem geschützt wird, muss bei hohen Pegelständen regelmäßig Wasser abgelassen werden, um die umliegenden Städte zu schützen. Trifft die mit Pestiziden und Algen belastete Brühe stromabwärts auf Salzwasser, entstehen giftige und übel riechende Gase.

Aus diesem Grund hat der Gouverneur der Region Ende der vergangenen Woche den Notstand in den drei Countries ausgerufen. Weitere Unwetter könnten die Pegel erneut anschwellen lassen und die Algenpest weiter verbreiten. Von Juni bis November herrscht in der Karibikregion Hurrikane-Saison, erst Anfang Juni hatte ein schwerer Tropensturm an den Flughäfen in Florida für Probleme gesorgt. Unter anderem fliegt die Deutsche Lufthansa fünfmal wöchentlich von Frankfurt nach Tampa in Florida.