Barcelona erlässt neue Regeln für Touristen

Barcelona ergreift neue Maßnahmen gegen die negativen Auswirkungen des Massentourismus. So dürfen Reisegruppen in der Küstenstadt künftig nur noch maximal 30 Personen umfassen, bei geführten Touren sind Megafone verboten. Die neuen Regeln sollen das Miteinander von Einheimischen und Urlaubern sowie Urlauberinnen harmonischer gestalten.
Die beliebte Küstenmetropole profitiert zwar sehr vom Tourismus und dessen Beitrag zur lokalen Wirtschaft, ächzt aber auch unter den negativen Begleiterscheinungen wie überfüllten Straßen, viel Lärm und verstopften Plätzen an den Sehenswürdigkeiten. Um diesen Einhalt zu gebieten, haben die Behörden Barcelonas nun ein neues Regelwerk erlassen. Es betrifft vorrangig Reisegruppen und die Teilnehmer und Teilnehmerinnen geführter Touren; wer sich die bunte Gaudí-Stadt auf eigene Faust ansehen möchte, muss keine Restriktionen fürchten.
 
Kleinere Reisegruppen und bessere Verteilung
 
Vorrangig geballt auftretende Touristengruppen sorgen in Barcelonas Zentrum häufig für Behinderungen der Anwohner und Anwohnerinnen. Deshalb dürfen sie fortan nur noch höchstens 30 Reisende umfassen, in dichter bebauten Gebieten maximal 15 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Guides geführter Touren müssen ihre Gäste nun ohne Megafon über die Sehenswürdigkeiten informieren, stattdessen sind nur eine normale Gesprächslautstärke oder spezielle Audiogeräte erlaubt. Sie sind außerdem dazu angehalten, ihre Gruppen auf vorab geplanten Routen zu führen und dabei ausschließlich 24 Straßen und Plätze zu nutzen, die mitunter einem Einbahnstraßensystem unterliegen. Halt gemacht werden darf nur noch an Orten, die dafür genügend Raum bieten, sodass Passanten und Passantinnen nicht behindert werden.
 
Auch in anderen spanischen Regionen neue Regeln
 
Neben Barcelona bemühen sich auch andere Regionen Spaniens um eine bessere Integration des Reiseverkehrs ins tägliche Leben. Um ausfälliges Verhalten durch zu hohen Alkoholkonsum zu unterbinden, gibt es landesweit neuerdings eine Deckelung der All-Inclusive-Versorgung in bestimmten Hotelanlagen. Diese dürfen ihren Gästen auch bei Buchung des Komplettpakets nur noch maximal sechs alkoholische Getränke pro Tag servieren, alle darüber hinaus konsumierten müssen separat gezahlt werden. Auf der Partymeile der Playa de Palma auf Mallorca haben sich die Wirte und Wirtinnen mehrerer Lokale zudem darauf verständigt, einen gemeinsamen Verhaltenskodex anzuwenden. Offensichtlich aggressive und übermäßig betrunkene Gäste werden an der Tür abgewiesen, darüber hinaus ist der Zutritt in Badekleidung, Fußballtrikots oder oben ohne verboten.