Berlin gibt Benimmregeln für Besucher heraus

Der Tourismusverband Visit Berlin hat eine Broschüre mit fünf Verhaltenstipps für Besucher der Bundeshauptstadt herausgegeben. Wie aus aktuellen Medienberichten hervorgeht, reagierte der Verband damit auf wiederholte Beschwerden von Anwohnern in vielbesuchten Bezirken wie Kreuzberg oder Friedrichshain. Die Benimmregeln sind als humorvoller, freundlicher Hinweis gedacht, der die Besucher dafür sensibilisieren soll, dass in den "Partybezirken" auch Menschen leben, sagte der Visit-Berlin-Geschäftsführer Burkhard Kieker.
Die Benimmregeln gehören zu der Broschüre "Kiez erleben", die alle zwölf Bezirke der Hauptstadt vorstellt. Darin heißt es: "In Berlin ist alles erlaubt, was nicht verboten ist", im Anschluss folgen fünf Verhaltens-Tipps. Diese mahnen Besucher auf humorvolle Art etwa dazu, ihren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen und nachts nicht übermäßig laut zu sein.

Im August hatte die Monika Herrmann (Grüne), Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, im Tagesspiegel einen Verhaltenskodex für die vielen Partybesucher in der Stadt gefordert. Nach Angaben von Visit Berlin gab es die Benimmregeln bereits vor dem Interview, jedoch habe der Verband sie nicht aktiv vermarktet. Die Broschüre ist für 1,50 Euro in den Touristen-Informationen erhältlich.

In den spanischen Städten Barcelona und Palma de Mallorca hat das Benehmen von Partyurlaubern in diesem Jahr bereits zu größeren Konflikten und drastischeren Schritten geführt: Im August protestierten Hunderte Einwohner in der katalonischen Metropole gegen das Verhalten der Touristen. Die Inselhauptstadt verabschiedete indes im Mai eine Verordnung für Benimmregeln, die auch Strafen vorsieht, wenn diese nicht eingehalten werden.