Brasilien: Fernando de Noronha verbietet Düsenflugzeuge

In Brasilien ist die beliebte Urlaubsinsel Fernando de Noronha ab Mitte dieser Woche schwieriger zu erreichen. Vom 12. Oktober an dürfen auf Anweisung der nationalen Luftfahrtbehörde Anac keine Düsenflugzeuge mehr auf dem Airport des Eilands landen, da sich die dortige Piste in einem sehr schlechten Zustand befindet. Für die Tourismusindustrie der Region bedeutet die Sperrung einen harten Schlag angesichts der jetzt beginnenden Hauptreisezeit.
Die rund 350 Kilometer vor dem brasilianischen Festland im Atlantik gelegene Inselgruppe Fernando de Noronha, deren Hauptinsel den gleichen Namen trägt, ist sowohl bei den Brasilianern und Brasilianerinnen als auch bei ausländischen Reisegästen äußerst beliebt. Regulär kann das gefragte Urlaubsziel mehrmals täglich durch Verbindungen der Fluggesellschaften Azul und Gol erreicht werden. Ab Mittwoch ist dies durch die Sperrmaßnahme jedoch bis auf weiteres nicht mehr möglich, denn die von den beiden Airlines eingesetzten Boeing 737 und Embraer E195 fallen unter das Landeverbot.
 
Piste des Airports muss saniert werden
 
Die Start- und Landebahn des Flughafens Aeroporto de Fernando de Noronha ist dringend sanierungsbedürftig. Sie weist laut Informationen des Luftfahrtnachrichtenportals Aerotelegraph bereits jetzt zahlreiche notdürftig geflickte Schlaglöcher auf. Nun besteht nach Ansicht der Behörden die Gefahr, dass sich weitere Teile der Asphaltierung lösen und in die Triebwerke geraten könnten. Offenbar ist die Sanierung der Piste bereits seit längerem vorgesehen, hat sich jedoch immer wieder verzögert. Deshalb sind vorerst nur noch medizinische Notfallflüge und Werttransporte gestattet. Die Airline Azul setzt außerdem eine ATR72, die zu den Turboprob-Regionalflugzeugen zählt, zwischen Recife und Fernando de Noronha ein, um weiterhin Passagiere und Passagierinnen zu transportieren.
 
Über Fernando de Noronha
 
Der tropische Archipel besteht aus 13 Inseln und acht Klippenerhebungen im Meer, allerdings ist lediglich die gleichnamige Hauptinsel bewohnt und touristisch erschlossen. Dank des ganzjährig heißen Klimas mit durchschnittlich 28 Grad Lufttemperatur ist Fernando de Noronha ein ausgezeichnetes Badeziel, darüber hinaus zieht die bunte Unterwasserwelt Tauchtouristen und -touristinnen aus aller Welt an. Die Inselgruppe ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, weshalb Urlauberinnen und Urlauber pro Aufenthaltstag eine Pauschale von 17 Euro entrichten müssen. Das Geld kommt Umweltschutzprojekten zugute.