Brasilien verhängt Quarantäne für Ungeimpfte bei Einreise

Brasilien hat eine Anpassung der Einreisebestimmungen beschlossen. Entgegen einer Empfehlung der nationalen Gesundheitsbehörde soll die Corona-Impfung jedoch nicht zur Einreisevoraussetzung erklärt werden. Demnach dürfen künftig auch Ungeimpfte weiterhin nach Brasilien einreisen, müssen sich ab dem 11. Dezember jedoch in eine fünftägige Quarantäne begeben und nach deren Ablauf einen PCR-Test vornehmen lassen.
Update vom 10. Dezember 2021, 11:15 Uhr

Inzwischen wurde bekannt, dass die Anpassung der Einreisebestimmungen für Brasilien ab dem 11. Dezember in Kraft tritt. Diese Information war noch am Donnerstag im brasilianischen Amtsblatt offiziell veröffentlicht worden. Demnach müssen sich ungeimpfte Einreisende ab morgen nach der Ankunft für fünf Tage in Quarantäne begeben und einen negativen PCR-Test mitbringen. Nach Ende der Quarantänezeit wird ein weiterer Corona-Test fällig, zudem müssen den brasilianischen Behörden die Kontaktdaten mitgeteilt werden. Weitere Details, beispielsweise ob die Isolation in einer überwachten Einrichtung oder häuslich/ in einem Hotel durchgeführt werden soll, bleiben aktuell noch offen.

Originalmeldung vom 9. Dezember 2021, 13:45 Uhr


Die Verschärfung der Einreisebedingungen wurde von Gesundheitsminister Marcelo Queiroga am 7. Dezember verkündet. Nach seiner Aussage wird die Maßnahme aus Vorsicht ergriffen, da die genauen Eigenschaften der neuen Omikron-Mutation des Coronavirus noch nicht erforscht seien. Aus diesem Grund wird der Empfehlung der Gesundheitsbehörde National Health Surveillance Agency (Anvisa) stattgegeben und für Ungimpfte künftig eine Isolationszeit von fünf Tagen nach der Einreise vorgeschrieben. Nach dieser Frist muss ein PCR-Test durchgeführt werden, dessen negatives Ergebnis zur freien Weiterreise berechtigt. Wann genau die neue Regelung in Kraft tritt, ist derzeit noch nicht bekannt.
 
Impfung für Einreise nicht zwingend vorgeschrieben
 
Eine weitere Forderung der Anvisa bleibt jedoch unberücksichtigt. Die Behörde hatte die Einführung des Impfnachweises als Einreisebedingung empfohlen, ähnlich wie andere Staaten der Welt die Einreise ausländischer Besucher und Besucherinnen regeln. Dieser Lösung erteilten jedoch zuerst der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro und anschließend auch Gesundheitsminister Queiroga eine Absage. Die Regierungsvertreter betonten Brasiliens Rolle als Ziel für den Welttourismus und wollen nach eigener Aussage die Freiheiten des Einzelnen respektieren. Präsident Bolsonaro ist selbst ungeimpft und seine ablehnende Haltung gegenüber Corona-Impfstoffen international umstritten.
 
Corona-Lage in Brasilien
 
Brasilien verzeichnet seit rund einem halben Jahr sinkende Corona-Infektionszahlen. Nachdem die letzte Pandemiewelle Ende Juni ihren Höhepunkt erreicht hatte, entspannt sich die Lage in dem südamerikanischen Land stetig. Mit Stand zum 9. Dezember liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 28,9. Knapp 65 Prozent der Bevölkerung gilt als vollständig gegen das Coronavirus geimpft.