DB-Jahresbilanz 2011: Bahnchef Grube vermeldet dickes Plus

Die Deutsche Bahn AG (DB) hat im vergangenen Jahr deutliche Gewinne eingefahren. Wie der DB-Vorstandsvorsitzende Rüdiger Grube am Donnerstag mitteilte, konnte der Konzern im Vergleich zum Jahr 2010 den Umsatz um zehn Prozent auf 37,9 Milliarden Euro steigern. Unter dem Strich steht ein Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro - das ist etwa ein Viertel mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr.
Ein Grund für das verbesserte Ergebnis: Die Zahl der Fahrgäste legte deutlich zu: Nach Angaben von Grube nutzten 2011 rund 3,8 Millionen mehr Reisende die Bahn als im Jahr zuvor. Insgesamt fuhren zwei Milliarden Reisende mit Zügen der DB. Dies sei auf Verbesserungen bei Qualität und Kundenservice zurückzuführen. Besonders im Fernverkehr habe man sich deutlich verbessert, so Grube. So seien die Züge pünktlicher geworden. Laut Grube legte die Bahn im Jahr 2011 hier um zwei Prozentpunkte auf 92,9 Prozent zu.

Außerdem werde von den Bahnreisenden geschätzt, dass die DB seit September monatlich eine Pünktlichkeitsstatistik veröffentlicht. Auch Verbraucherschützer hatten die Veröffentlichung der Pünktlichkeitswerte positiv aufgenommen. Anfang März hatte jedoch eine Gruppe von Wissenschaftlern das System harsch kritisiert: Die Forscher verliehen der Statistik den zweifelhaften Titel "Unstatistik des Monats". Fahrgästen sei es kaum möglich, die veröffentlichten Angaben nachzuvollziehen.

Der Schienengüterverkehr und die Speditionstochter Schenker verzeichneten 2011 ebenfalls eine positive Entwicklung. Gleichzeitig waren auf dem Schienennetz der Bahn-Tochter DB-Netz so viele Züge wie noch nie unterwegs. Die Betriebsleistung erhöhte sich um 1,6 Prozent auf 1.051 Millionen Trassenkilometer. Die Konkurrenz wächst allerdings: Nur noch knapp 80 Prozent der Zugfahrten wurden von der DB durchgeführt, während andere Bahngesellschaften ihren Anteil um 12,5 Prozent ausbauen konnten. Grube stellte deshalb das Programm "DB 2020" vor. Demnach soll sich der Umsatz bis 2020 verdoppeln und der Bahn-Konzern profitabler werden. Gleichzeitig will Grube die Qualität steigern, die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen und die CO2-Emissionen senken.