Deutsche Bahn informiert per E-Mail über Verspätungen

Die Deutsche Bahn (DB) informiert ihre Kunden ab sofort kostenlos per E-Mail über eventuelle Zugverspätungen. Seit Montag können Reisende von dem neuen Informationssystem profitieren - allerdings nur, wenn sie sich ein Online-Benutzerkonto bei der Bahn haben und ihre Fernverkehrsfahrkarte online gekauft haben. Der Hinweis wird versendet, wenn der gebuchte Zug mindestens zehn Minuten Verspätung hat.
Kunden werden frühestens zwei Stunden vor der geplanten Abfahrt des Zuges informiert. Die Bahn will aber auch dann noch eine E-Mail schicken, wenn die Verzögerung erst kurz vor dem Abfahrtszeitpunkt des Zuges entsteht. Dieser Service dürfte damit vor allem für Besitzer von Smartphones und Tablets interessant sein, die auch unterwegs auf ihre E-Mails zugreifen können, wie die Süddeutsche Zeitung anmerkt. Die E-Mail enthält einen Link auf eine Seite mit der gebuchten Verbindung und den jeweiligen Hinweisen zur Verspätung. Sofern nötig, erhalten Verbraucher auch alternative Verbindungsvorschläge. Mathias Hüske, Leiter Online- und Agenturvertrieb bei DB Vertrieb GmbH, sagte dem Blatt, dass der Reisende auch darauf hingewiesen werde, wenn er Gefahr läuft, seinen Anschluss zu verpassen.

Informationen zu Verspätungen stellt die Bahn bereits über ihre Internetseite sowie über Apps für Smartphones bereit. Der Kunde erfährt aber nur von Verzögerungen, wenn er die Seite oder Anwendung aktiv aufruft. Die E-Mail wird dagegen automatisch versandt. Laut Bahn handelt es sich um einen Pilotversuch. In Zukunft sollen auch Kunden teilnehmen können, die ihre Fahrkarte im Reisezentrum oder am Automaten erwerben.

Holger Krawinkel vom Verbraucherzentrale Bundesverband zeigte sich zufrieden mit dem neuen E-Mail-Service: "Mir wäre zwar lieber, wenn es gar nicht erst zu Verspätungen käme, aber das ist doch mal ein feiner Zug der Bahn", sagte der Verbraucherschützer der Süddeutschen. Allerdings sieht er auch Nachholbedarf: So sei es etwa vielen Bahn-Reisenden unerklärlich, warum sie sich bei der Online-Reservierung nicht gezielt einen Platz aussuchen könnten. Laut Online-Vertriebschef Hüske arbeitet die DB bereits an einer Lösung.