Deutsche Bahn: Klimaanlagen im ICE machen wieder Probleme

Alle Jahre wieder: Auch in diesem Sommer sind bereits wieder in den ersten Züge der Deutschen Bahn (DB) die Klimaanlagen ausgefallen. Ein ICE wurde in Bielefeld komplett geräumt, etwa 500 Passagiere mussten den überhitzten Zug verlassen. Durch die Defekte kam es zu zahlreichen Verspätungen von bis zu einer Stunde, etliche Fahrgäste mussten außerdem in andere Waggons umziehen.
Neben den ICEs waren auch Intercitys und der Eurocitys von defekten Kühlanlagen betroffen. Eine DB-Sprecherin sagte, dass es in rund 20 Zügen zu Problemen mit der Klimatisierung gekommen sei - eine endgültige Zahl sei dies jedoch nicht. Berichten verschiedener Medien zufolge versprach die Bahn betroffene Fahrgäste für die entstandenen Unannehmlichkeiten zu entschädigen.

Auch Heinz Klewe, Geschäftsführer der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (soep), geht davon aus, dass die DB ihren Passagieren eine Kulanzzahlung gewähren werde. Gegenüber sueddeutsche.de sagte Klewe, dass Fahrgäste allerdings keinen juristischen Anspruch auf eine Entschädigung hätten, wenn sie freiwillig aus überhitzten Zügen aussteigen. Im Fall von defekten Klimaanlagen sei keine Entschädigung in den Fahrgastrechten vorgesehen.

Die Bahn-Sprecherin äußerte Verständnis für aufkommenden Unmut unter den Passagieren, gab jedoch gleichzeitig zu bedenken, dass immer damit zu rechnen sei, dass rund zwei Prozent der Anlagen kurzfristig versagen. Aktuell seien im Fernverkehr etwa 3.300 Klimaanlagen im Einsatz. Auch Ulrich Homburg, Vorstand des Ressorts Personenverkehr bei der DB, sagte schon im Mai, dass mit weiteren Ausfällen im Sommer zu rechnen sei. Jedoch sei die Wahrscheinlichkeit eines Defektes durch verschiedene Maßnahmen bereits merklich reduziert worden.