Erneute Preiserhöhung bei der Deutschen Bahn

Bahnreisende müssen ab dem 9. Dezember mehr für ihre Fahrkarte zahlen. Wie die Deutsche Bahn (DB) am Dienstag mitteilte, werden die Preise im Regional- und Fernverkehr ab dem Fahrplanwechsel um durchschnittlich 2,8 Prozent steigen. Auch für die Bahncard müssen Verbraucher künftig tiefer in die Tasche greifen - sie wird im Schnitt um 2,4 Prozent teurer. Erst im vergangenen Jahr hatte die Bahn die Ticketpreise deutlich angehoben: Im Fernverkehr wurden die Fahrkarten um durchschnittlich 3,9 Prozent teurer, im Nahverkehr um 2,7 Prozent.
Wie bereits 2011 sind die Sparangebote nicht von der Preiserhöhung betroffen. Diese sind jedoch kontingentiert und nicht auf allen Strecken verfügbar. Auch die beim letzten Preissprung stark angehobenen Kosten für eine Sitzplatzreservierung bleiben unangetastet. Wie die Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) berichtet, plant die Bahn im Gegenzug ein besseres Angebot für ihre Kunden. Innerhalb der nächsten Monate soll etwa die modernisierte IC-Flotte Stück für Stück in Betrieb genommen werden.

Die neuen IC-Modelle kosteten die Bahn rund 300 Millionen Euro - wie die FAZ berichtet, ist dies einer der Gründe, mit denen die Bahn ihre Fahrpreiserhöhung rechtfertigt. In einer Mitteilung der DB heißt es jedoch, dass vor allem die kontinuierlich steigenden Energiekosten für die Teuerung verantwortlich seien. Dem gegenüber steht eine Mitteilung der DB Energie vom März dieses Jahres, derzufolge die Bahn-Tochter ihre Preise für Bahnstrom um vier Prozent gesenkt hatte. Die DB Energie liefert den Eisenbahnunternehmen den sogenannten Bahnstrom, der für den Antrieb elektrischer Züge verwendet wird. DB-Energie-Chef Hans-Jürgen Witschke sprach damals von einer deutlichen Kostenentlastung für seine Kunden. Zudem war der Börsenstrompreis für Großkunden Anfang dieses Jahres deutlich gesunken.

Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2011 konnte die DB in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres finanziell zulegen. Der Reingewinn lag laut Zwischenbericht bei 750 Millionen Euro - 2011 standen nach zwei Quartalen lediglich 586 Millionen Euro zu Buche. Der Gesamtabschluss des vergangenen Jahres wies ein Plus von rund 1,3 Milliarden auf. Der Verkehrsclub Deutschland kritisierte indes die Preiserhöhungen. Zugangebot und Fahrpläne hätten sich trotz teurerer Fahrkarten nicht verbessert, hieß es in einer Mitteilung.