Einreise: Namibia plant Visumpflicht für Deutsche

Namibia plant offenbar eine Verschärfung der Einreiseregeln. Der westafrikanische Staat will künftig bei der Einreise aus mehr als 30 Ländern ein Visum verlangen, wie mehrere Lokalmedien übereinstimmend berichten. Erhältlich soll das Dokument gegen eine bislang nicht konkretisierte Gebühr bei Ankunft in Namibia sein, das Startdatum der Maßnahme wurde jedoch noch nicht bekanntgegeben.
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Namibia plant die Einführung einer Visumpflicht für deutsche Urlauberinnen und Urlauber.
Update vom 25. September, 15:00 Uhr
 
Ab dem 1. April 2025 benötigen Staatsangehörige von 31 Ländern, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, ein Visum für die Einreise nach Namibia. Das Visum kann als E-Visum oder direkt bei der Ankunft beantragt werden. Reisende zahlen für das Visum 1.600 Namibia-Dollar oder rund 80 Euro.

Originalmeldung vom 28. Mai 2024, 10:30 Uhr

Namibia zählt zu den beliebtesten Urlaubsländern des afrikanischen Kontinents, Touristen und Touristinnen aus Deutschland profitieren dabei bislang von einer einfachen Einreise. Für bis zu 90 Tage Aufenthalt zu touristischen Zwecken wird kein Visum benötigt, sondern es muss lediglich ein noch mindestens sechs Monate gültiger Reisepass vorgelegt werden. Nach dem Willen der namibischen Regierung ist damit jedoch bald Schluss: Für über 30 Herkunftsländer, darunter befinden sich neben Deutschland auch Österreich und die Schweiz, soll eine Visumpflicht verhängt werden.
 
Visum mit Online-Antrag und Gebühr
 
Wer künftig aus einem der genannten Staaten nach Namibia reisen möchte, muss nach Angaben des Innenministeriums einen Online-Antrag ausfüllen und erhält anschließend bei der Ankunft gegen die Zahlung einer Gebühr das Visum. Welche konkreten Bestimmungen hierfür gelten sollen und wie viel das Dokument kosten wird, soll zeitnah verkündet werden. Aktuell erhalten ausländische Besucherinnen und Besucher in Namibia nur einen kostenlosen Einreisestempel.
 
Diplomatische Beziehungen als Begründung
 
Den Schritt zur Visumpflicht geht Namibia laut Margaret Kalo, einer Sprecherin des namibischen Innenministeriums, mit dem Ziel der Förderung „fairer und ausgewogener diplomatischer Beziehungen“ mit den betroffenen Ländern, zu denen auch Dänemark, Frankreich und die Niederlande zählen. Alle der genannten Staaten fordern von den Bürgern und Bürgerinnen Namibias ebenfalls ein Visum für die Einreise, was auf Kritik der namibischen Politikerin stößt. Wie sie dem Lokalblatt Windhoek Observer mitteilt, würde Besuchern und Besucherinnen aus Ländern wie Südafrika, Simbabwe und Botswana hingegen weiterhin Visumfreiheit gewährt, da sie diese „gute Geste Namibias“ erwidern. Namibia ist dank seiner artenreichen Tierwelt vor allem bei Safarifans ein beliebtes Urlaubsziel.