Fehler im Verkaufssystem der DB: Nicht immer wird günstigstes Ticket angeboten

Offenbar liegt innerhalb des computergestützten Verkaufssystems der Deutschen Bahn (DB) ein Programmierfehler vor. Dadurch wird Kunden nicht immer das günstigste Angebot angezeigt - unabhängig davon, ob das Ticket am Schalter, einem DB-Automaten oder via Internet gelöst wird. Dies gilt zumindest für das Bundesland Nordrhein-Westfalen, könnte jedoch auch in anderen Ländern der Fall sein.
Den Fehler deckten der Sender WDR 2 und der Fahrgastverband Pro Bahn auf. Die DB hat den Fehler bereits eingeräumt. Laut Udo Kampschulte, Sprecher der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen, suchen Experten aktuell nach dem Fehler, um diesen mit einem einsprechenden Update zu beheben. Das Problem war der Redaktion des WDR 2-Programms "Servicezeit" während einer Stichprobe bezüglich der Ticketpreise an verschiedenen Bahnhöfen und über unterschiedliche Vertriebswege aufgefallen.

Im Detail bezieht sich der Fehler auf die NRW-Ländertickets "SchöneFahrt" und "SchönerTag". Diese sind oftmals eine günstigere Alternative zu den von der Bahn offerierten Spartickets - werden jedoch nicht in jedem Fall vom System angezeigt. Die beiden Tickets sind ein gemeinsames Angebot der in Nordrhein-Westfalen ansässigen Verkehrsverbünde, werden allerdings nur von der DB verkauft.

Beide Tickets sind auch über die Grenzen von NRW hinaus in einem sogenannten "Kragentarif" gültig, beispielsweise bis Enschede (Niederlande) oder auch Sinzig am Rhein (Rheinland-Pfalz). Das Verkaufssystem der DB erkennt diese Orte jedoch nicht immer als gültige Ziele - zum Teil variiert dies sogar zwischen Hin- und Rückfahrt. Lothar Ebbers, Pressesprecher von Pro Bahn, hält es für realistisch, dass der Fehler bundesweit auftritt, da die Ländertickets auch in anderen Bundesländern angeboten werden.