Frankreich: Bahnstreik bei Ouigo vom 10. bis 12. Januar

Ab dem 10. Januar kommt es in Frankreich zu einem dreitägigen Streik bei der Low-Cost-Tochter Ouigo der SNCF. Betroffen ist der landesweite Schienenverkehr, insbesondere Hochgeschwindigkeitsverbindungen. Hintergrund der Proteste sind Vorwürfe gegen den schlechten Zustand der Züge sowie unzureichende Wartung und Sicherheitsmängel. Die SNCF erwartet zumindest am ersten Streiktag einen nahezu normalen Betrieb, schließt Verspätungen und Zugausfälle jedoch nicht aus.
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Ein landesweiter Streik bei Ouigo-Zügen in Frankreich sorgt ab dem 10. Januar für Einschränkungen.
Die Gewerkschaften CGT-Cheminots, UNSA und SUD-Rail prangern die schlechten Arbeitsbedingungen und die mangelhafte Instandhaltung der Ouigo-Züge an. Laut Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertretern seien die Fahrzeuge häufig von Schädlingsbefall wie Bettwanzen betroffen, die Toiletten seien oft unbenutzbar. Zudem kritisieren sie die ausschließliche Nachtreinigung der Züge, die nicht ausreiche, um die Hygienestandards zu gewährleisten. Der Kostendruck des Low-Cost-Modells von Ouigo habe dazu geführt, dass die Sicherheit von Mitarbeitenden und Fahrgästen gefährdet sei. Die Gewerkschaften fordern umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Wartungsprozesse.

Wie wirkt sich der Streik auf Reisende aus?

Die SNCF teilte mit, dass der Fahrplan am 10. Januar „fast normal“ verlaufen soll. Allerdings könnten kleinere Anpassungen notwendig werden. Trotz der Streiks wird erwartet, dass alle Reisenden entweder mit Ouigo oder über das reguläre TGV-Netz befördert werden können. Dennoch sollten Reisende ihre Verbindungen im Voraus überprüfen. An großen Bahnhöfen wie dem Gare de Lyon in Paris wird zudem mit verstärkter Polizeipräsenz gerechnet, um den Ablauf vor Ort zu sichern.

Was fordern die Gewerkschaften?

Neben der Verbesserung der hygienischen und technischen Zustände in den Zügen fordern die Gewerkschaften eine neue Wartungspolitik sowie zusätzliche Prämien für Mitarbeitende. Sie kritisieren, dass die aktuellen Arbeitsbedingungen durch die Überlastung des Personals und den Kostendruck verschärft werden. SNCF-Generaldirektor Jérôme Laffon erklärte jedoch, dass die Wartungsstandards von Ouigo identisch mit denen der regulären TGV-Züge seien. Die Gewerkschaften kündigten an, ihre Proteste fortzusetzen, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden.