Frankreich: Streik am 4. Februar

In Frankreich wurde für den 4. Februar ein landesweiter Generalstreik angekündigt. Er soll bereits heute um 20 Uhr beginnen und bis zum 5. Februar um 6 Uhr andauern. In dieser Zeit wird es mit großer Wahrscheinlichkeit zu Störungen im Transportwesen und Flugverkehr kommen, auch Einschränkungen durch Demonstrationen sind in mehreren Städten möglich.
Der Aufruf zu dem Streik erfolgte durch die französische Arbeitergewerkschaft General Confederation of Labour (CGT), der sich mehrere weitere führende Arbeitnehmerorganisationen anschlossen. Ebenfalls beteiligt sind die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes wie Beamte und Gesundheitspersonal. Auch Lehrer und Kindergärtner wollen die Arbeit niederlegen, weshalb mehrere Schulen sowie Betreuungseinrichtungen in Frankreich am 4. Februar geschlossen bleiben. Wie die europäische Luftfahrtsicherheitsbehörde Eurocontrol mitteilt, können Verspätungen im Flugverkehr ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.
 
Mehrere Demonstrationen erwartet
 
Im Zuge der Protestaktion wurden zudem mehrere Demonstrationen im ganzen Land angekündigt. So soll am 4. Februar um 14 Uhr in Paris am Place de la Republique eine Versammlung stattfinden, zeitgleich in Lille am Porte de Paris und in Nizza am Bahnhof Nice-Ville. Es muss mit weiteren, auch unangemeldeten, Kundgebungen gerechnet werden, vorsorglich werden zusätzliche Polizeikräfte eingesetzt. Derzeit unterliegen öffentliche Versammlungen in Frankreich Corona-Beschränkungen. Werden diese nicht eingehalten, wird die Polizei die Demonstrationen möglicherweise auflösen.
 
Protest gegen Corona-Maßnahmen
 
Grund für die Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen ist der Unmut vieler Arbeitnehmer über die Corona-Maßnahmen der französischen Regierung. In zahlreichen Branchen wird um das Fortbestehen der Arbeitsplätze und die Lohnentwicklungen gefürchtet. Frankreich verzichtet derzeit trotz steigender Infektionszahlen auf einen erneuten Lockdown, dennoch sind viele Bürger unzufrieden. Während die einen an der Notwendigkeit der bestehenden Beschränkungen zweifeln, fühlen sich andere nicht ausreichend geschützt. So sind sowohl Schulen, als auch Kindergärten trotz der ungünstigen Pandemie-Entwicklung in Frankreich geöffnet.