Griechenland: Fährpreise steigen wegen Umweltvorschriften deutlich

In Griechenland steigen laut einem Bericht der Athener Zeitung Katherimini die Preise für Fährtickets ab 2025 um bis zu 15 Prozent. Hintergrund sind strengere EU-Vorschriften zur Reduzierung von Schwefel- und Kohlenstoffemissionen. Die neuen Regeln treffen besonders die Strecken nach Kreta und in die Adria und sollen langfristig die Umweltbelastung verringern.
16238-griechenland-faehre-flagge
Ab diesem Jahr müssen Reisende in Griechenland mit deutlich teureren Fährpreisen rechnen.
Die neuen EU-Vorschriften für Schwefel- und Kohlenstoffemissionen im Mittelmeerraum zwingen Fährunternehmen zu höheren Investitionen in schwefelarme Kraftstoffe, CO2-Emissionsrechte und umweltfreundliche Technologien. Branchenexpertinnen und -experten erklären, dass die Margen der Unternehmen bereits extrem gering seien, wodurch Preiserhöhungen unvermeidlich werden. Laut Schätzungen werden die Ticketpreise für Passagierinnen sowie Passagiere und Fahrzeuge auf beliebten Routen, wie von Piräus nach Kreta, spürbar steigen. Ein Economy-Class-Ticket soll künftig 42,50 Euro kosten, statt bisher 37 Euro. Zudem ist zu erwarten, dass aus Kostengründen die Taktfrequenz auf einigen Routen reduziert wird.

Welche Folgen hat dies für die Branche?

Brancheninsider sprechen von einem „Teufelskreis“, da höhere Preise die Nachfrage weiter senken könnten. Laut einer Studie der Foundation for Economic and Industrial Research (IOBE) werden die steigenden Betriebskosten die Branche stark belasten. Bis 2031 könnten diese zusätzlichen Kosten zu einem Rückgang des Passagieraufkommens um 10,4 Prozent und zum Verlust von bis zu 16.000 Arbeitsplätzen führen. Zusätzlich wird ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um etwa 650 Millionen Euro erwartet. 

Was unternimmt die Regierung?

Der griechische Minister für Schifffahrt und Inselpolitik, Christos Stylianides, betonte auf einem Forum die Notwendigkeit der Modernisierung der Flotte. Rund 265 Millionen Euro wurden durch öffentlich-private Partnerschaften für den Bau umweltfreundlicher Schiffe gesichert. Dennoch ist die vollständige Modernisierung der Flotte, deren Kosten auf drei Milliarden Euro geschätzt werden, eine erhebliche Herausforderung.