Durch die anhaltende Trockenheit herrscht in Griechenland akute Waldbrandgefahr. Allein am Wochenende sind laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) landesweit 50 Feuer ausgebrochen, die jedoch bisher gut unter Kontrolle gebracht werden. Auffrischender Wind, der die Gluthitze vertrieben hat, könnte nun einige Feuer zusätzlich anfachen. Am schlimmsten betroffen ist dem Bericht zufolge die Halbinsel Peloponnes westlich von Athen. Reisenden wird empfohlen, Waldbrandgebiete zu meiden und Feuer den Behörden zu melden.
Doch nicht nur Griechenland ächzt unter der Rekordhitze, die durch den Wüstenwind Scirocco aus Afrika verursacht wird. Auch die benachbarte Türkei vermeldet neue Hitzerekorde, etwa in Istanbul, wo 39,2 Grad gemessen wurden. In der Touristenhochburg Antalya an der türkischen Riviera wurden sogar 45,4 Grad gemessen. Im ganzen Land haben Behörden und Rettungskräfte vermehrt mit Waldbränden zu kämpfen. Bei Löscharbeiten stürzte ein Hubschrauber in einen See. Auch in Bulgarien hat die Regierung in 17 Regionen Hitze-Höchstalarm ausgerufen.
Dieses Wetterphänomen ist jedoch nichts Neues und in Griechenland als Kávsonas bekannt. Es tritt etwa alle zehn Jahre auf und hatte 1987 in Griechenland rund 4.000 Todesopfer gefordert. Heute ist das Land dank weit verbreiteten Klimaanlagen und Vorsorgemaßnahmen besser gewappnet, zudem dauerte die „Höllenhitze“ – so die wörtliche Übersetzung von Kávsonas – nur vier Tage.
Ganz anders sieht das Wetter mittlerweile in Westeuropa aus. Nachdem die Gluthitze unter anderem in
Portugal mehrere Waldbrände verursacht hatte, bei denen mindestens 62 Menschen ihr Leben verloren, sind die Temperaturen mittlerweile dramatisch gefallen. Im Norden Spaniens fielen die Werte Medienberichten zufolge am Wochenende auf bis zu drei Grad. Zudem sorgte Tief Rasmund wie in Deutschland mit heftigen Regenfällen für Überschwemmungen und Hagelschauer.