Hamburg: Speicherstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe

Hamburgs Speicherstadt und das angrenzende Kontorhausviertel mit dem Chilehaus wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Wie das Komitee am Sonntag mitteilte, symbolisiere die Stätte auf einzigartige Weise die Folgen des schnellen Handelswachstums im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Vor allem habe die erbaute Speicherstadt mit ihrem Verbindungsnetz aus Brücken, Kanälen und Straßen sowie die moderne Backsteinarchitektur der Bürohauskomplexe aus den 1920er bis 1940er Jahren einen außergewöhnlichen universellen Wert. „Dieses größte zusammenhängende, einheitlich geprägte Speicherensemble der Welt vermittelt in einzigartiger Weise die maritime Industriearchitektur des Historismus und Modernismus“, sagte Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. Außerdem sei es nun die Aufgabe, diese Stätte zu schützen und für den interkulturellen Dialog zu nutzen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Die Speicherstadt, die auf Eichenpfählen auf einer Inselgruppe in der Elbe errichtet wurde, sei nahezu unverändert erhalten. Sie bestehe aus 15 Lagerhäuser mit roten Backsteinen im neogotischen Stil. Das benachbarte Kontorhausviertel sei Anfang des 20. Jahrhunderts das erste reine Büroviertel Europas gewesen und stehe wegen seiner funktionellen Konstruktion für moderne Architektur und Städtebau.

Mit der Ernennung zum Welterbe steigt auch die Anzahl der Touristen, berichten verschiedene Medien. „Das UNESCO-Siegel als einzige international anerkannte Kulturmarke bietet Orientierung bei der Auswahl eines Städtereiseziels", sagte Dietrich von Albedyll, Leiter der Hamburg Tourismus GmbH im Spiegel. Vor allem historische Altstätten und architektonische Raritäten üben eine hohe Anziehungskraft auf Menschen aus China, England, den USA und Skandinavien aus.