Indien: Weiterhin Engpässe beim Bargeld

Auch drei Wochen nachdem die Regierung in Neu-Delhi alle 500- und 1.000-Rupien-Scheine aus dem Verkehr gezogen hat, kommt es in Indien weiterhin zu Engpässen bei der Bargeldversorgung. Wie das Auswärtige Amt (AA) am Mittwoch in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für das Land mitteilte, können alte Rupien-Scheine mittlerweile nur noch auf Bankkonten eingezahlt und nicht mehr gegen neues Bargeld getauscht werden. Der Wechsel zurück in ausländische Devisen sei nur noch bis maximal 5.000 Rupien möglich. Dies entspricht nach aktuellem Kurs rund 69 Euro oder 73 US-Dollar (Stand: 1. Dezember).
Auch an Geldautomaten können laut dem deutschen Auslandsdienst nur sehr begrenzte Beträge von maximal 2.500 Rupien (rund 34,5 Euro) abgehoben werden. Mit ausländischen Kreditkarten seien gelegentlich Transaktionen von bis zu 10.000 Rupien (ca. 138 Euro) möglich. Dies betreffe auch den Umtausch von Euro- oder Dollarnoten in (neue) Rupien. Das AA warnt daher auch weiterhin vor erheblichen Engpässen bei der Bargeldversorgung und langen Wartezeiten an Bankschaltern sowie Geldautomaten. Reisende sollen dies laut Auswärtigem Amt bei ihrer Reiseplanung berücksichtigen und gegebenenfalls auf bargeldlose Zahlungsmittel zurückzugreifen. Die Nutzung internationaler Kreditkarten sei nach bisherigen Erfahrungen weiterhin uneingeschränkt möglich.

Indiens Premierminister Narendra Modi hatte am Abend des 9. Novembers überraschend erklärt, dass in Indien alle 500- und 1.000-Rupien-Scheine ab sofort ungültig seien. Bereits am Folgetag begannen die Banken mit der Ausgabe neuer 500er-Scheine, die 1.000-Rupien werden hingegen durch brandneue 2.000er-Banknoten ersetzt. Mit der Maßnahme will die Regierung in Neu-Delhi nach eigene Angaben gegen die massive Korruption und Steuerhinterziehung im Land vorgehen. Nicht gemeldete Geldbeträge seien laut Modi damit über Nacht wertlos geworden, es sei denn, sie werden bei einer Bank gegen Vorlage eines Personalausweises eingezahlt oder umgetauscht.