Indonesien: Komodo-Nationalpark bleibt bei günstigen Tickets

Der Komodo-Nationalpark in Indonesien sieht von der drastischen Erhöhung seiner Eintrittspreise ab. Eigentlich wollte die Regierung die günstigen Tagestickets streichen und künftig nur noch Jahreskarten für umgerechnet rund 220 Euro pro Person verkaufen. Nach Protesten der lokalen Tourismusindustrie und niedrigen Besucherzahlen können die Komodo-Inseln nun jedoch weiterhin von ausländischen Gästen für zehn Euro besucht werden.
Das Tourismusministerium des südostasiatischen Staates gab am 21. Dezember bekannt, dass die Pläne zur Abschaffung der preiswerten Tagestickets gestoppt würden. Eigentlich sollten ab 2023 die für Ausländerinnen und Ausländer zu einem Preis von umgerechnet zehn Euro, für Einheimische für nur fünf Euro verfügbaren Eintrittskarten für den einmaligen Besuch eingestellt werden. Anstelle dessen war geplant, nur noch Jahreskarten für 3,7 Millionen Rupien (etwa 220 Euro) anzubieten. Da die meisten Touristen und Touristinnen aus dem Ausland den Nationalpark jedoch nur einmalig besuchen möchten, käme dies einer Preiserhöhung um das 22-Fache gleich.
 
Proteste gegen die Teuerung
 
Nicht nur Urlauber und Urlauberinnen, auch die in der indonesischen Tourismusbranche Tätigen protestierten gegen die drastisch teureren Preise. Unter den lokalen Tourismusunternehmen, von denen viele von der weltweiten Bekanntheit der Komodo-Inseln leben, brach sogar ein Streik aus, nachdem viele bereits gebuchte Ausflüge zu den Inseln aufgrund der neuen Preise storniert wurden. Die Politik hatte schließlich ein Einsehen: Tourismusminister Sandiago Uno äußerte die Hoffnung, mit der Rücknahme der ursprünglichen Entscheidung und der Beibehaltung der günstigen Tagestickets wieder mehr Gäste anzulocken.
 
Regierung entschied sich mehrfach um
 
Erstmalig machte die Entscheidung der indonesischen Behörden im Jahr 2019 Schlagzeilen, den unter Naturschutz stehenden Komodo-Archipel ab 2020 gänzlich für Besucher und Besucherinnen sperren zu wollen. Zuvor hatten bis zu 120.000 Gäste die Inseln pro Jahr besucht, wodurch das Ökosystem zunehmend litt. Kurze Zeit später ruderte das Tourismusministerium jedoch zurück: Statt der vollständigen Schließung solle die Besucherzahl stark reduziert werden. Mittel der Wahl waren stark erhöhte Eintrittspreise, bis zu 500 US-Dollar (derzeit etwa 470 Euro) waren zunächst für ein Tagesticket im Gespräch, später sogar bis zu 1.000 Dollar. Im Zuge der Corona-Pandemie und der dadurch ohnehin einbrechenden Besucherzahlen wurde die Einführung der teuren Tickets jedoch immer wieder verschoben.