Indonesien: Vulkanausbruch auf Insel Flores dauert an

Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki in Indonesien kommt nach der verheerenden Eruption vom Wochenbeginn nicht zur Ruhe. Die jüngste Aschesäule ist rund fünf Kilometer hoch. Auch Reisende werden gewarnt.
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Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki auf Indonesiens Insel Flores kommt nicht zur Ruhe (Symbolfoto).
Update vom 7. November 2024, 11:30 Uhr:

Auch Tage nach dem schweren Ausbruch des Vulkans Lewotobi Laki-Laki auf der indonesischen Insel Flores spuckt der Feuerberg weiter riesige Aschemengen in die Luft. Der Vulkan sei am späten Morgen (Ortszeit) erneut ausgebrochen, teilte die Behörde für Vulkanologie und geologische Gefahren (PVMBG) mit. Die gewaltige Aschesäule habe eine Höhe von rund 5.000 Metern über dem Krater erreicht. Die Zeitung „Kompass“ berichtete von lautem Grollen aus dem Inneren des Berges. Die Zahl der aus der Gefahrenzone Geflohenen sei mittlerweile auf mehr als 5.800 gestiegen, sagte Heronimus Himawuran, ein Sprecher der lokalen Regierung, der Deutschen Presse-Agentur. Für die zur Flucht gezwungenen Menschen seien provisorische Unterkünfte eingerichtet worden.

Warnung für Reisegäste und Flugausfälle

Die Behörden forderten Anwohnende sowie Touristinnen und Touristen auf, Aktivitäten im Umkreis von sieben Kilometern um den Krater unbedingt zu vermeiden. Vulkanasche sei für die Atemwege sehr gefährlich. Menschen in der Region sollten demnach Masken tragen und nach Möglichkeit in Innenräumen bleiben. Die Regierung forderte die Luftfahrtbehörde auf, die Entwicklungen genau zu verfolgen und die Sicherheit von Fluggästen in der Region zu gewährleisten. „Aufgrund der Ausbreitung der Vulkanasche haben mehrere Fluggesellschaften bereits Flüge abgesagt“, sagte Lukman F. Lais vom Transportministerium.


Originalmeldung vom 4. November 2024, 10:39 Uhr:

Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki auf der indonesischen Insel Flores sei mitten in der Nacht ausgebrochen, berichteten lokale Medien. Die meisten Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner seien im Schlaf überrascht worden und dann in Panik aus ihren Häusern geflohen. Die Zeitung „Kompas“ sprach von Dutzenden Verletzten und vielen brennenden Häusern. Asche und glühender Schutt seien vom Himmel herabgeregnet. Mindestens zehn Menschen kamen beim Einsturz ihrer Häuser ums Leben. Die Regierung rief in der Region bis Ende des Jahres den Ausnahmezustand aus.

Höchste Alarmstufe

Der Feuerberg schleuderte vulkanisches Material bis zu sechs Kilometer weit. Das besonders betroffene Dorf Klatanlo liegt nur etwa fünf Kilometer vom Gipfel entfernt. Insgesamt sind laut „Kompas“ sieben Dörfer betroffen. Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe für den Vulkan aus und ordneten die Evakuierung der umliegenden Ortschaften an. Nach Angaben des Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahren (PVMBG) zeigte der Lewotobi Laki-Laki seit Ende vergangener Woche Anzeichen erhöhter seismischer Aktivität. Bereits im Januar hatten die Behörden nach zunehmender Aktivität des Vulkans Tausende Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen. Viele wurden in Evakuierungszentren gebracht.

Vulkan zeigte seit knapp einem Jahr Aktivität

Flores, eine der Kleinen Sundainseln, ist wegen ihrer herrlichen Landschaft bei Reisenden aus aller Welt beliebt. Der 1.584 Meter hohe Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv. Auch in den vergangenen Monaten hatte er mehrmals heiße Gase und Asche in die Luft gespuckt. Er ist der Zwillingsvulkan des 1.703 Meter hohen Lewotobi Perempuan. Die Gipfel der beiden Berge liegen etwa zwei Kilometer voneinander entfernt. Indonesien mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Starke Erdbeben und intensive vulkanische Aktivität sind keine Seltenheit.

Quelle: dpa