Italien: Neue Regeln für Reisende im Jahr 2023

Italien geht gegen den Overtourism vor. Darunter versteht man einen Tourismus, der Konflikte zwischen Reisenden und Einheimischen oder der Natur hervorruft. Damit es erst nicht so weit kommt, führt die italienische Regierung regionsspezifische Regeln ein, die einen nachhaltigeren Tourismus fördern. Betroffen sind bisher nur Orte in Italien, die auf kleiner Fläche ein sehr hohes Besucheraufkommen haben, wie zum Beispiel Venedig.
Reisende auf Sardinien, Sizilien und kleineren Inseln wie Giglio und Procida müssen künftig bei der Einfuhr von Fahrzeugen sowie beim Strandaufenthalt neue Vorschriften beachten. Wer in Norditalien bei einer Alpenwanderung einen Abstecher zum Pragser Wildsee einplant, muss bei hohem Besucheraufkommen mit Wartezeiten an den Einlassstellen rechnen. Florenz und Venedig führen wiederum andere Maßnahmen ein, um ihre historischen Stadtzentren zu erhalten.
 
Ruhigere Straßen und Strände
 
Kleine Inseln wie Giglio oder Procida verbieten über die Sommermonate die Einschiffung von Autos und Motorrädern. Einige Eilande fordern sogar eine Eintrittsgebühr. Reisende sollten sich schon bei der Planung über die Regeln der jeweiligen Zielinsel informieren, bevor sie mit ihrem Fahrzeug vor der Fähre umkehren müssen. Auf Sizilien gehen die Fahrzeugverbote noch etwas weiter. Autos und Motorräder von Personen, die nicht auf der Insel wohnen, dürfen zwischen Juli und September überhaupt nicht fahren. Auf Sardinien sind einige Strände nur noch eingeschränkt zugänglich. Strandplätze müssen gegen eine Gebühr von sechs Euro per App reserviert werden.
 
Neue Regeln in Florenz, Südtirol und Venedig
 
In Florenz werden künftig weniger Ferienwohnungen in der Altstadt vermietet. Auf Wandertour in Südtirol stoßen Reisende an einigen Seen auf Kontrollstellen, die die Besuchermassen bei Notwendigkeit eindämmen sollen. Auch in der Alpenregion soll der Autoverkehr schrittweise reduziert werden. Tagestouristen und -touristinnen in Venedig müssen je nach Verfügbarkeit zwischen drei und zehn Euro für ein Ticket bezahlen. Es kann sogar vorkommen, dass die Wasserstadt überfüllt ist und der Eintritt verweigert wird.