Kanaren: Fuerteventura auf Warnstufe Rot hochgestuft

Auf den Kanaren steigen die Corona-Infektionszahlen weiter an. In der gestrigen Aktualisierung der Warnstufen mussten gleich zwei Inseln eine höhere Risikoklassifizierung hinnehmen: Fuerteventura steigt auf Warnstufe 3 (Rot), La Palma wird von 1 (Grün) auf 2 (Gelb) gesetzt. Teneriffa verharrt weiterhin auf Risikostufe Rot, Gran Canaria auf Gelb und die Inseln Lanzarote, La Gomera sowie El Hierro auf der niedrigsten Stufe Grün.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie musste die Regionalregierung der Kanaren erneut zwei Inseln einer höheren Warnstufe zuordnen, womit dort jeweils strengere Maßnahmen in Kraft treten. Fuerteventura verzeichnete nach offiziellen Angaben zwischen dem 30. Juni und dem 13. Juli 352 Corona-Fälle, dies entspricht durchschnittlich 25 Neuinfektionen pro Tag. Dabei wurden allerdings weder neue Todesfälle vermeldet, noch gab es Einweisungen auf die Intensivstation. Die Krankenhausauslastung stieg ebenfalls nur minimal. Dennoch bewog die rasche Übertragungsrate die Behörden zu einer Heraufstufung Fuerteventuras, um die Pandemielage unter Kontrolle zu halten.
 
Infektionen vor allem unter Jüngeren
 
Nach einem Bericht von Teneriffa News verbreitet sich das Virus auf den Kanaren aktuell vor allem unter der jüngeren Bevölkerungsgruppe. Insbesondere Familientreffen sowie Zusammenkünfte mit Freunden sorgen für neue Virusausbrüche. Da jüngere Personen im Schnitt aktiver sind, wird die Weitergabe des Coronavirus umso mehr begünstigt. Dafür nehmen die Erkrankungen seltener einen schweren Verlauf als bei älteren Infizierten. Insgesamt verzeichnen die Kanarischen Inseln aktuell einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von 138 und liegen damit noch unter der Grenze für den Status eines Corona-Hochinzidenzgebietes.
 
Regierung drängt auf schärfere Maßnahmen
 
Indes versucht die Regionalregierung der Kanaren, strengere Mittel zur Pandemiebekämpfung durchzusetzen. Vorgesehen war die Wiedereinführung einer nächtlichen Ausgangssperre zwischen 0:30 und 6 Uhr auf den Inseln der Warnstufen 3 und 4. Neben Teneriffa würde diese Maßnahme nun auch Fuerteventura treffen. Der Oberste Gerichtshof der Kanarischen Inseln (TSJC) hat den Antrag allerdings zunächst abgelehnt. Ángel Victor Torres, Präsident der Kanaren, kündigte eine Berufung gegen den Beschluss an.