Überschwemmungen in Kolumbien: Auswärtiges Amt rät von Reisen ab

Aufgrund anhaltender Regenfälle in den vergangenen Tagen wurde eine Schlamm- und Gerölllawine im südkolumbianischen Departament Putumayo ausgelöst. Dadurch ist die Gesundheitsversorgung zusammengebrochen und auch Wasserleitungen sowie Verkehrswege wurden schwer beschädigt, teilte das Auswärtige Amt auf seiner Website mit. Deshalb wird von Reisen in diese Region abgeraten.
Das kolumbianische Kabinett in Bogotá hat am Montag (alle Zeitangaben sind Ortszeiten) den ökonomischen, sozialen und ökologischen Notstand ausgerufen, damit Finanzhilfen noch schneller bewilligt werden können. Rund 45.000 Menschen sind von den Schlammlawinen betroffen. Am 4. April gab es in Mocoa kein fließendes Wasser mehr und etwa 80 Prozent der Bewohner waren ohne Strom. Medienberichten zufolge kamen 273 Menschen ums Leben, etwa 200 werden noch vermisst.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos versprach laut Berichten den Bau neuer Krankenhäuser und Wasserleistungen. „Mocoa wird besser dastehen als zuvor“, sagte er. Zudem sind etwa 2.000 Kochsets, 7.000 Decken und 6.000 Matratzen unterwegs. 26 Tankwagen versorgen aktuell die Stadt Mocoa in Südkolumbien mit Trinkwasser.

Doch die Gefahr ist noch nicht vorbei. Laut einer Studie, die Kolumbiens Universidad Nacional veröffentlichte, können sich derartige Naturkatastrophen in 385 weiteren Orten des Landes wiederholen, die im Einzugsgebiet von Flüssen liegen. Es seien vor allem Regionen im Zentrum und Süden Kolumbiens. Doch nicht nur Südamerika kämpft aktuell mit extremem Wetter, sondern auch das australische Queensland. Hier wütete vergangen Woche ein Tropensturm Debbie über die Nordküste des Kontinents, der zu massiven Zerstörungen führt.