Korallenriff vor Italien entdeckt

Das Meer vor der italienischen Küste hat eine neue Attraktion zu bieten: Forscher entdeckten in 35 bis 50 Metern Tiefe ein noch unbekanntes Korallenriff. Bisher sind rund 2,5 Kilometer seiner Länge erforscht, die Wissenschaftler halten allerdings eine Gesamtlänge von mehreren Dutzend Kilometern für möglich. Korallenriffe sind im Mittelmeerraum ein seltenes Phänomen.
Bei dem neu entdeckten Riff handelt es sich um ein sogenanntes mesophotisches Korallenriff. Das bedeutet, es befindet sich in einer Gewässertiefe, in die nur noch ein geringer Teil des Sonnenlichts vordringt. Aus diesem Grund treffen Taucher an dem Riff auf weniger Farbvielfalt als beispielsweise am wesentlich näher an der Wasseroberfläche gelegenen Great Barrier Reef vor Australien. Dennoch birgt das Korallenriff im Mittelmeer einen großen Artenreichtum und gilt als einzigartiges Ökosystem.
 
In vergangenen Zeiten waren Korallenriffe im Mittelmeerraum weit verbreitet, mit der Zeit starben sie jedoch ab und sind heute nur noch vereinzelt zu finden. Eines davon befindet sich in der kroatischen Adria nahe der Insel Mljet. Da die Riffe über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten entstehen und ein ebenso komplexer wie empfindlicher Lebensraum sind, ist die Neuentdeckung in Fachkreisen eine kleine Sensation.