Lissabon erhebt ab 2015 Kurtaxe von Flug- und Schiffreisenden

Lissabon-Besucher, die mit dem Flugzeug oder Schiff anreisen, müssen ab Januar 2015 eine einmalige Kurtaxe in Höhe von einem Euro pro Person zahlen. Wie aus aktuellen Medienberichten hervorgeht, erhofft sich der Stadtrat der portugiesischen Hauptstadt so Mehreinnahmen von bis zu sieben Millionen Euro pro Jahr. Reisende, die mit dem Zug, Bus oder Auto in die Metropole am Atlantik kommen, sind von der Abgabe hingegen ausgenommen.
Ab 2016 kommt zudem eine Bettensteuer hinzu: Pro Nacht wird eine Gebühr von einem Euro fällig, allerdings wird die Abgabe maximal für sieben Tage berechnet. Kinder sind von dieser Regelung komplett ausgenommen. Beide Steuern sollen zunächst nur bis 2019 erhoben werden – bis dahin soll Lissabons strategischer Plan für den Tourismus vollendet sein.

Die geschätzten Einnahmen sollen sich bis dahin auf insgesamt 18,9 Millionen Euro belaufen und werden vermutlich dafür verwendet, um eine sogenannte Selbstverwaltungssteuer für den Bürgerschutz zu schaffen. Der portugiesische Tourismussektor hatte sich seit jeher dafür stark gemacht, Kurtaxen und Bettensteuern einzuführen.

Erst Mitte November hatte die portugiesische Vereinigung für Tourismus (CTP) jedoch Vorbehalte geäußert: Die Steuer in der Hauptstadt würde die ohnehin geringe Gewinnspanne des Sektors weiter beschneiden. Zudem könne das Wachstum des Tourismus in Lissabon durch die beiden Abgaben nicht erhöht werden, sagte CTP-Vorstand Francisco Calheiros.