Madeira: Weniger Betten sollen Qualität sicherstellen

Der Tourismus auf der portugiesischen Insel Madeira boomt. Im vergangenen Jahr wurde mit 9,6 Millionen Übernachtungen ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Trotzdem plant die Regierung die Einführung einer Bettenobergrenze. Tourismusminister Eduardo Jesus betont, dass Madeira weiterhin auf Qualität statt auf Quantität setzt.
Obwohl die Tourismuszahlen auf Madeira sehr gut sind, will die Regierung der autonomen Region nun das rasante Wachstum in diesem Wirtschaftssektor bremsen. Eine Begrenzung der Bettenanzahl soll zu weniger Übernachtungen führen und so ein Überangebot verhindern. Laut Eduardo Jesus, lebe der Tourismus auf Madeira besonders von kleinen und mittleren Geschäftsreisen, die einen hohen Qualitätsanspruch haben.
 
Tourismus als wirtschaftliche Säule
 
Im Jahr 2022 zählte Madeira zwei Millionen Gäste. Davon kommen die meisten aus England, Deutschland und auch vom portugiesischen Festland. Die Urlauberinnen und Urlauber generierten insgesamt 9,6 Millionen Übernachtungen auf der Insel, was einem Wachstum von rund 95 Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht – ein neuer Rekord auf der Insel. Entsprechend groß ist die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismussektors. 35 Prozent des BIP auf Madeira werden durch den Tourismus erwirtschaftet.
 
Managementplan für die nächsten fünf Jahre
 
Trotz dieser positiven Bilanz will Tourismusminister Eduardo Jesus auf die Bremse treten. Denn Madeira soll eine Qualitätsdestination bleiben und nicht durch ungebremstes Wachstum in den Massentourismus abrutschen. Eine Maßnahme seines Managementplans sieht deshalb vor, dass bestehende Beherbergungsbetriebe nur noch maximal 40.000 Betten anbieten dürfen. Neue Hotels erhalten nur dann eine Genehmigung, wenn sie die Obergrenze von 80 Zimmern beziehungsweise 160 Betten nicht überschreiten.