Mallorca: Alkoholverbot am Ballermann verzögert sich

Im Frühjahr kündigte die Inselregierung der Balearen ein Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen an. Betroffen ist auch der bei Partyurlauberinnen und -urlaubern beliebte Ballermann auf Mallorca. Nun verzögert sich die Umsetzung des Gesetzesentwurfs bis auf Weiteres.
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Die Umsetzung des Alkoholverbots am Ballermann verzögert sich.
Die balearische Inselregierung hatte im Frühjahr das „Dekret für verantwortungsvollen Tourismus“ für Partyhochburgen wie die Playa de Palma, Magaluf oder Sant Antoni de Portmany auf Ibiza beschlossen. Reisenden und Einheimischen, die auf offener Straße oder am Strand Alkohol trinken, droht demnach ein Bußgeld zwischen 500 und 1.500 Euro. Das Zentralgesetz muss jedoch noch von den einzelnen Regionen individuell ausgestaltet werden, weshalb sich dessen Umsetzung auf unbestimmte Zeit verzögert. „Die Stadt Palma hat das Gesetz noch nicht konkretisiert, darum wissen wir noch gar nicht, was genau auf uns zukommt“, sagte Juan Miguel Ferrer, Gastro-Sprecher des balearischen Unternehmerverbandes CAEB, der Deutschen Presse-Agentur. Er erwarte die Verkündung konkreter Maßnahmen zum Ende des Jahres.
 
Verstärkte Polizeipräsenz am Ballermann
 
Die Ortspolizei von Palma sieht sich gut gerüstet. Man habe im Sommer bereits mehr Beamtinnen und Beamte am Ballermann eingesetzt und dadurch die Lage zuletzt besser unter Kontrolle gehabt, heißt es aus Polizeikreisen. Insgesamt gebe es aber nicht viel Neues, da man auch noch auf das Gesetz warte. Für Partysänger Ikke Hüftgold sind die Ankündigungen strengerer Alkoholgesetze für den Ballermann nur „Lippenbekenntnisse“. „Es fließen sehr viele Steuereinnahmen in die Stadtkasse und natürlich ist es politisch eigentlich nicht gewollt, groß etwas zu verändern. Die brauchen den Massentourismus“, sagte er der dpa.

Quelle: dpa