Uber bietet seine Dienste auf Mallorca an

Ein Gesetzesdekret der balearischen Landesregierung vom 6. März sieht vor, dass keine neuen Beförderungslizenzen vergeben werden sollen. Die Nutzung von privaten Fahrdienstvermittlungsagenturen wie Uber oder Cabify wird dadurch nicht möglich sein. Dafür erhalten die Gemeinden eine einfachere Möglichkeit, temporäre Taxi-Lizenzen auszustellen, um auf Überlastungen der öffentlichen Verkehrsmittel reagieren zu können.
Update vom 7. Juni, 13:21 Uhr

Der US-amerikanische Fahrdienstleister Uber kommt nun doch nach Mallorca. Am 7. Juni sollen die ersten Fahrten in Andratx, Calvià, Llucmajor und Palma verfügbar sein. Obwohl Uber zurzeit viele Stellenanzeigen für Fahrerinnen und Fahrer veröffentlicht, will das Unternehmen zusätzlich mit der Taxibranche auf der Insel zusammenarbeiten.

Originalmeldung vom 07. März, 14:24 Uhr

Uber und Cabify dürfen ihre Beförderungsdienstleistungen auf den Balearen weiterhin nicht anbieten. Nicht die Unternehmen an sich sind verboten. Es werden lediglich keine neuen Beförderungslizenzen ausgestellt. Ohne diese dürfen keine Personen gewerblich befördert werden. Für den Sommer 2023 seien die Balearen laut Josep Marí, dem zuständigen Landesminister für Mobilität, durch mehr Handlungsspielraum der Gemeinden gewappnet.
 
Uber und Cabify auf Mallorca nicht möglich
 
Das Geschäftsmodell von Uber und Cabify basiert darauf, dass Privatpersonen mit ihrem eigenen Auto Fahrdienste anbieten. Über eine App können Reisende wie bei einem Taxiunternehmen eine Fahrt zu günstigeren Preisen buchen. Allerdings benötigen die Fahrerinnen und Fahrer eine Beförderungslizenz, die nach dem neuen Gesetz nicht mehr vergeben wird. Die Landesregierung setzt stattdessen auf lokale Taxiunternehmen. Bis 2024 sollen diese auf Mallorca vereinheitlicht werden, um für stabile und gleiche Preise zu sorgen.
 
Taxiunternehmen 2022 am Limit
 
Als die Touristinnen und Touristen im Sommer 2022 auf die Inseln strömten, offenbarten sich Probleme im öffentlichen Nahverkehr und bei den Mietwagen. Letztere waren selten und dementsprechend sehr teuer. Einheimische konnten wiederum kostenlos Züge und Busse benutzen, was zu überfüllten Fahrzeugen führte. Reisende wurden teilweise an Haltestellen stehen gelassen, weil im Bus kein Platz mehr war. Das neue Gesetzesdekret sieht daher die Möglichkeit vor, mindestens 24 Stunden vor Fahrtantritt einen Sitzplatz zu reservieren.