Maltas neuer Tiefseepark ist weltweit einmalig

Vor Maltas Küste eröffnet der weltweit erste Tiefseepark für Taucherinnen und Taucher. Dabei handelt es sich um ein historisches Unterwassermuseum. Archäologinnen und Archäologen fanden auf dem Meeresgrund unter anderem jahrtausendealte Artefakte wie phönizische Keramiken. Von den 1950er Jahren bis 2023 war das Gebiet wegen Forschungsarbeiten gesperrt. Nun hat die Denkmalschutzbehörde die Fundstellen als archäologischen Tiefseepark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Inselstaat Malta zählt zu den beliebtesten Tauch-Hotspots Europas. Mit dem 67.000 Quadratmeter großen Tiefseepark vor Xlendia auf der nördlichen Insel Gozo will die Denkmalschutzbehörde Heritage Malta zusätzlich auf den Wert kultureller Schätze unter dem Meer aufmerksam machen. Mit dem Einsatz von Virtual Reality sollen die Fundorte auch digital erkundbar werden.
 
Kulturschätze auf dem Meeresboden
 
Geräte-Taucherinnen und -Taucher gehen in einer Tiefe von 105 bis 115 Metern auf Erkundungstour. Dort finden sich an Felsaufschlüssen antike Amphoren – Überreste eines phönizischen Schiffswracks aus dem 7. Jahrhundert vor Christi. Vermutlich sind noch weitere Artefakte in den Sedimenten verborgen. Taucherinnen und Taucher haben über registrierte Tauchschulen und Tauchclubs Zugang zum Unterwasserpark.
 
Tiefseetauchen im Trockenen
 
Um das phönizische Schiffswrack zu sehen, müssen Reisende aber nicht zwangsläufig in den Neoprenanzug schlüpfen. Wasserscheue Geschichtsinteressierte finden im Online-Museum Underwater Malta 3-D-Aufnahmen mit zusätzlichen Informationen zum Fundort. Heritage Malta bietet zudem die Möglichkeit, die Unterwasserwelt mit einer Virtual-Reality-Brille zu entdecken. Im National Museum of Archaeology in Valletta sind außerdem einige der geborgenen phönizischen Artefakte ausgestellt.