Mexiko: Regierung setzt Rauchverbot im öffentlichen Raum durch

Am vergangenen Sonntag ist Mexikos strenges Rauchverbot in Kraft getreten und schränkt nun das Rauchen im öffentlichen Raum extrem ein. Es ist damit eines der striktesten Rauchverbote der Welt. Seit dem Wochenende ist das Rauchen somit auch in Parks und an Stränden strafbar.
Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador erweiterte per Dekret, was vorher nur in Bereichen geschlossener Räume wie Hotels, Büros oder Restaurants galt: Ein generelles Rauchverbot im öffentlichen Raum. Somit sind nun auch Freizeitparks, Sportanlagen oder Märkte rauchfreie Zonen. Rauchen ist damit fast nur noch in Privaträumen gestattet und straffrei. In Mexiko-Stadt gilt bereits seit Juni 2022 ein generelles Rauchverbot. Verstöße wurden dort bisher mit umgerechnet 46 bis 157 Euro geahndet. Die verschärften Einschränkungen betreffen auch Vapes und E-Zigaretten, die laut López Obrador keine sicherere Alternative darstellen.

Verbot betrifft auch Zigarettenwerbung

Das neue Gesetz beschränkt zudem jegliche Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring für Tabakerzeugnisse. Damit dürfen Zigaretten nicht mehr einsehbar in Geschäften ausliegen. Der Arbeitgeberverband Coparmerx kritisiert das Dekret, denn man rechne mit hohen Einbußen im Zigarettenverkauf. Dieser mache immerhin ein Viertel des Umsatzes von rund 85.000 Lebensmittelläden allein in Mexiko-Stadt aus. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation ist hingegen erfreut, da der Tabakkonsum weltweit die am häufigsten vermeidbare Todesursache sei. In Mexiko sind fünf Prozent der Rauchenden minderjährig.

Weniger Todesfälle durch Rauchverbot

Die neuen Verbote sind eine Erweiterung des bereits seit 2008 bestehenden Gesetzes, das rauchfreie Räume in Bars oder Restaurants vorschreibt. Damit sollen die Todesfolgen des aktiven oder passiven Tabakkonsums von fast einer Million Fällen jährlich in Nord- und Südamerika vermindert werden. Viele Bürger und Bürgerinnen Mexikos zweifeln aber an der Umsetzbarkeit des strengen Rauchverbots. Sie befürchten, dass die in der mexikanischen Polizei weit verbreitete Korruption dafür sorgen könne, dass deren Beamte lieber zu Bestechungsgeldern greifen, anstatt Strafen zu verhängen.