Bald Abwasserverbot für Kreuzfahrtschiffe auf der Ostsee

Schiffe, die auf der Ostsee unterwegs waren, gaben bis zum jetzigen Zeitpunkt ihre Abwässer meist direkt und ungeklärt ins Wasser ab. Die Internationale Schifffahrtsorganisation hat dazu jetzt ein Verbot ausgesprochen.
Besonders im zurückliegenden Sommer war die starke Algenbelastung in der Ostsee ein Thema, das zuerst die Medien und dann die Urlauber beschäftigte. Die große, lange andauernde Hitze hatte für ein rasches Anwachsen des Algenteppichs gesorgt. Das Wetter war jedoch nicht der einzige Grund für die Entwicklung der bedrohlichen und gesundheitsgefährdenden Algen. Auch das Einleiten von Abwasser wird als Ursache dafür vermutet.

Kreuzfahrtschiffe und Fähren, die auf der Ostsee unterwegs sind, geben ihr Abwasser noch immer hauptsächlich ungeklärt ins Wasser ab und steigern damit den Nitratgehalt um ein Vielfaches. In der Folge entstehen unter anderem Algenteppiche auf dem Wasser oder auch sauerstoffarme Bereiche auf dem Meeresgrund, in denen sich kein Leben mehr halten kann. In Konsequenz hat die Internationale Schifffahrtsorganisation nun ein Abwasserverbot für das Binnenmeer verhängt.

Bereits ab 2013 gilt das Verbot für alle neu gebauten Schiffe, ab 2018 dann ausnahmslos für alle Passagierschiffe, die auf der Ostsee unterwegs sind. Immer vorausgesetzt, dass in den Anlegehäfen entsprechende Entsorgungsanlagen zur Verfügung stehen. Auch die Hafenstädte sind nunmehr gehalten, ihre Häfen an leistungsfähige Kläranlagen anzuschließen. Die Internationale Schifffahrtsorganisation erweiterte das Verbot indes um Grenzwerte für die Einleitung von Nitraten und Phosphor.