Reisen: Bald Passagier-Profiling an deutschen Flughäfen?

Die Gefahr von Terroranschlägen hat sich in den vergangenen Jahren weltweit vergrößert. Vor allem an Flughäfen gelten immer schärfere Sicherheitsvorkehrungen. Deutsche Flughäfen erwägen nun die Einführung eines Profilings zur leichteren Einschätzung der Fluggäste.
Reisende an Flughäfen auf der ganzen Welt müssen inzwischen viel Geduld aufbringen, bevor sie ihre Reise überhaupt antreten können. Grund dafür sind die immer umfangreicher werdenden Sicherheitsvorkehrungen, Personen- und Gepäckkontrollen. Dadurch möchte man die Risiken von Terroranschlägen so weit wie möglich reduzieren. Auch an deutschen Flughäfen gelten nun verschärfte Sicherheitsbedingungen. Inzwischen kommen bereits sogenannte Körperscanner zum Einsatz.

Doch die technischen Möglichkeiten haben irgendwann eine Grenze erreicht, so die Meinung des ab 2011 amtierenden Präsidenten des Deutschen Flughafenverbandes (ADV), Christoph Blume. Aus diesem Grund denkt man auch in Deutschland über alternative Sicherheitskontrollen nach. Im Gespräch ist derzeit die Einführung eines Profilings aller Fluggäste, wie es zum Beispiel bereits in Israel gängig ist. Passagiere werden hierbei nach bestimmten Kriterien in Risikogruppen unterteilt.

In Deutschland ist der Plan jedoch umstritten. Als wichtigste Kriterien gelten die ethnische Herkunft und Religion eines Reisenden. Der Diskriminierungsvorwurf steht im Raum. Dennoch findet der Vorschlag des deutschen Flughafenverbandes auch Unterstützung bei der deutschen Polizeigewerkschaft. Die bereits vorhandenen Kontrollmöglichkeiten könnten mithilfe eines Profilings viel effizienter genutzt werden, so Christoph Blume. Auch in anderen Ländern wird die Passagier-Einteilung bereits erwogen.