Portugal verschiebt Lockerungen wegen Delta-Variante

Portugal muss geplante Lockerungen der Corona-Maßnahmen verschieben. Die sich stark ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus zwingt den Staat, die für Montag, den 28. Juni, anberaumten Lockerungen kurzfristig auszusetzen. Wie der Nachrichtensender n-tv am Freitag berichtet, greifen sogar neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens.
Bereits am vergangenen Wochenende befand sich die Hauptstadtregion Lissabon in einem Lockdown. Dies wird am kommenden Wochenende wiederholt: Die Metropolregion wird von Freitagnachmittag um 15:30 Uhr bis Montagfrüh um 6:30 Uhr abgeriegelt. Das Gebiet darf dann nur noch aus triftigen Gründen verlassen werden. Anders als vor einer Woche dürfen die Bürger an diesem Wochenende jedoch auch raus, wenn sie einen negativen Test, eine vollständige Impfung oder eine Genesung von COVID-19 nachweisen können. Auswärtige dürfen nur im Ausnahmefall in die Region Lissabon einreisen.

Einschränkungen in Portugal

Besonders kritisch ist die Situation neben Lissabon auch in den Sesimbra nahe der Hauptstadt sowie in Albufeira in der beliebten Urlaubsregion Algarve. Dort kommt es sogar zu neuen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen. So müssen gastronomische Betriebe und der Einzelhandel an Wochenenden und Feiertagen bereits um 15:30 Uhr schließen. Ausgenommen davon sind Lebensmittelgeschäfte.

Delta-Variante in Portugal: Aktuelle Situation

In der Metropolregion Lissabon macht die Delta-Variante des Coronavirus bereits 70 Prozent der Infektionsfälle aus. In allen drei stark betroffenen Regionen liegt die 14-Tage-Inzidenz derzeit bei mehr als 240. Insgesamt beträgt die 7-Tage-Inzidenz in Portugal aktuell 124, das ist der höchste Wert aller von der EU-Behörde European Centre of Disease Prevention and Control (ECDC) erfassten Staaten. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Inzidenzwert bei 25. Die neuen Maßnahmen sollen eine weitere Ausbreitung der Delta-Variante nun eindämmen.