Reisen: Deutsche setzen im Urlaub verstärkt auf Sicherheit

Die Unruhen in den beliebten Reiseländern Tunesien und Ägypten hatten zuletzt zahlreiche Deutsche gezwungen, ihr Reiseziel zu überdenken. Eine aktuelle Studie belegt, dass Reisewarnungen von den Verbrauchern sehr ernst genommen werden.
Die Urlaubszeit ist den meisten Deutschen heilig - aber nicht um jeden Preis, wie eine aktuelle Umfrage der GfK-Marktforschung belegt. Reisewarnungen, wie die aktuell für das beliebte Urlaubsland Ägypten herausgegebene, beeinflussen die Verbraucher erheblich, die jetzt nämlich verstärkt auf Sicherheit setzen. Jeder zweite der im Rahmen der Studie Befragten gab an, sich an die Empfehlungen des Auswärtigen Amtes halten zu wollen.

Etwa jeder achte Deutsche reagiert auf die Reisewarnung sogar mit einem kompletten Urlaubsverzicht; die meisten hingegen ändern Reiseziel und Reisezeit. So konnten in den vergangenen Wochen starke Zuwächse bei den Buchungen für die Kanarischen Inseln und die Türkei verzeichnet werden. Viele der Befragten gaben außerdem an, ohnehin nur in Gegenden zu verreisen, die ein geringes Risikopotenzial hätten. Auch Inlandsreisen stehen hoch im Kurs.

Grundsätzlich sind die Deutschen jedoch so reisefreudig wie schon lange nicht mehr. Dabei reist man heute tendenziell kürzer und oft auch mit einem kleineren finanziellen Budget. So sind die Unterschiede zwischen den Einkommensgruppen im Reiseverhalten deutlich zu sehen. Während 2010 unter den Besserverdienenden knapp 80 Prozent verreisten, waren es bei den Geringverdienern nur etwa 31 Prozent. Ein Sparbedürfnis gibt es jedoch in allen Einkommensgruppen.