Reisen: Zahl der Reisebüros rückläufig

Gerade einmal 9600 Reisebüros gibt es aktuell noch in Deutschland. Das sind etwa 300 Geschäfte weniger als im letzten Jahr. Der Grund dafür liegt jedoch nicht etwa an der mangelnden Reiselust, sondern am Buchungsverhalten der Verbraucher.
Trotz Flugsteuer ist die Reiselust der meisten Deutschen ungebrochen. Rund 21,3 Milliarden Euro gaben Urlauber in 2010 allein für Pauschalreisen aus. Das ist ein Zuwachs von circa zwei bis drei Prozent. Doch Reisebüros können von der positiven Stimmung nicht profitieren. Hier geht die Zahl der Geschäftsstellen immer weiter zurück. Waren es im letzten Jahr noch knapp 10.000 Filialen, sind es aktuell etwa 300 weniger.

Den Grund für den Rückgang der Geschäftszahlen sieht der Deutsche Reiseverband (DRV) unter anderem im zunehmenden Direktverkauf der Reiseanbieter und im veränderten Buchungsverhalten der Verbraucher. Diese würden in den letzten Jahren verstärkt ihre Urlaubsreisen im Internet buchen. Zwar seien nach Angaben des DRV jährlich rund 500 neue Ladenbüros eröffnet worden, diese würden aber kaum länger als fünf Jahre existieren.

Als besonders bemerkenswert bezeichnete der Verband, dass die Branche trotz des Ascheregens im Jahr 2010 durch den isländischen Vulkanausbruch ein Zuwachsplus verzeichnen konnte. Die Naturkatastrophe verursachte den Reiseveranstaltern einen Schaden in Höhe von etwa 110 Millionen Euro. Doch allein für die Wintersaison meldet der DRV schon jetzt eine Zunahme des Geschäftes im zweistelligen Bereich. Ob die Prognosen weiterhin anhalten, sei jedoch ungewiss.