Spaniens Tourismus im Aufschwung

In den ersten drei Monaten dieses Jahres reisten bereits 10,1 Millionen Urlauber nach Spanien - und damit 7,2 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Wie die Welt berichtete, ist das Land auf der iberischen Halbinsel damit hinter Frankreich und den USA weltweit das dritthäufigste Reiseziel. Die aktuellen Reservierungszahlen für den Sommer legen nahe, dass der Besucherrekord von 60,6 Millionen Touristen aus dem vergangen Jahr erneut übertroffen wird.
Der Tourismus festige seine Stellung als wichtigster Wirtschaftszweig in Spanien, zitiert die Welt den spanischen Tourismusminister José Manuel Soria. Die spanische Fremdenverkehrsindustrie setzt jährlich rund 110 Milliarden Euro um, das entspricht elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben des spanischen Tourismusverbands insgesamt 23,6 Prozent der Reisenden aus dem Vereinigten Königreich, gefolgt von den Deutschen mit 16,2 Prozent und Urlaubern aus Frankreich mit 15,7 Prozent.

Juan Molas, Präsident des spanischen Hoteldachverbands CEHAT, begründet den Aufschwung unter anderem mit den politischen Umbrüchen in der arabischen Welt. Spanien gelte seither als sicheres Urlaubsziel. Seit dem Beginn des arabischen Frühlings im Jahr 2011 besuchten jährlich allein rund eine halbe Million Touristen zusätzlich die Kanaren.

Doch auch die Bewohner des krisengebeutelten Landes reisen wieder mehr. An Ostern stieg die Zahl der spanischen Urlaubsgäste nach CEHAT-Angaben um 16 Prozent. Zudem seien allein in diesem Jahr bereits 35.000 neue Arbeitsplätze im Hotel- und Gaststättensektor entstanden. Die Bank von Spanien bezeichnete den Tourismus als Rettungsanker in der Krise. Der Konjunkturaufschwung in der Europäischen Union und die steigende Zahl von Gästen aus Russland und Skandinavien brächten den Markt zusätzlich in Schwung.