Teneriffa: Strände wegen Algen gesperrt

Auf Teneriffa herrscht derzeit an einigen Stränden Algenalarm. Wie die Lokalzeitung Teneriffa News berichtet, mussten in den Gemeinden Candelaria und Granadilla Strände aufgrund von Mikroalgen gesperrt und Badeverbote ausgesprochen werden. Dass Küstenabschnitte aufgrund mangelnder Wasserqualität vorübergehend nicht nutzbar sind, kommt auf der Kanareninsel immer wieder vor.
Die Verwaltungsbehörden von Candelaria bestätigten die Sperrung der Strände von Punta Larga und Los Guanchos, dort darf auch nicht gebadet werden. Grund ist eine Verschmutzung des Meerwassers mit einer hohen Anzahl von Mikroalgen, die giftige Stoffe produzieren und damit die Gesundheit von Badegästen gefährden können. Die Behörden untersuchen und beobachten das Vorkommen der Mikroorganismen, rechnen jedoch damit, dass sich die Situation rasch bessert und die Sperrung nicht länger als einige Tage andauern wird.
 
Abwasserprobleme als Grund der Algenblüte
 
Das Mikroalgen-Problem ist auf Teneriffa nicht neu. In den vergangenen Jahren mussten immer wieder Strandabschnitte kurzzeitig gesperrt werden, weil die Zahl der Organismen überhandgenommen hatte. An vielen Punkten der Insel werden Abwässer in nicht genehmigter Form ins Meer geleitet, wodurch die Algen beste Lebens- und Vermehrungsbedingungen vorfinden. Im Jahr 2017 erreichte die Algenplage rund um Teneriffa ihren bisherigen Höhepunkt, damals mussten über Monate wiederholt verschiedene Strände aufgrund der schlechten Wasserqualität abgesperrt werden.
 
Dauerhafte Lösung nicht in Sicht
 
 
Nach der massenhaften Algenblüte vor fünf Jahren schaffte die Inselregierung zwei Schiffe an, welche die Mikroalgen und weiteren Unrat aus dem Meer filtern. Die Ursache des Problems wird laut Teneriffa News damit jedoch nicht behoben. Demnach benötigt das gesamte Abwassersystem der Insel eine Erneuerung. Die nicht regelkonforme Einleitung der Abwässer verstößt auch gegen EU-Richtlinien, weshalb Teneriffa seit Jahren millionenschwere Strafzahlungen leisten muss.