Thailand wird zum Jahresende 2025 eine Tourismusgebühr in Höhe von 300 Baht pro Person einführen. Die Abgabe betrifft alle ausländischen Reisenden und soll pünktlich zum Beginn der touristischen Hochsaison in Kraft treten, wie Sport- und Tourismusminister Sorawong Thienthong am Donnerstag ankündigte. Ziel der Maßnahme ist es, zusätzliche Mittel für die Entwicklung touristischer Infrastruktur und den Schutz von Sehenswürdigkeiten bereitzustellen.
Thailand führt Ende 2025 eine Tourismusgebühr von 300 Baht ein, um Infrastruktur und nachhaltigen Tourismus zu fördern.
Die Tourismusgebühr von 300 Baht (etwa 7,50 Euro) wird für alle ausländischen Besucherinnen und Besucher fällig, die mit dem Flugzeug nach Thailand reisen. Wer auf dem Land- oder Seeweg einreist, muss ebenfalls 300 Baht zahlen, erhält jedoch eine Mehrfacheinreise-Genehmigung für 30 bis 60 Tage. Die Erhebung der Gebühr wird mit der neuen digitalen Einreisekarte „Thailand Digital Arrival Card“ (TDAC) verknüpft, die ab dem 1. Mai 2025 eingeführt wird. Damit soll der Einreiseprozess für Reisende vereinfacht werden.
Warum führt Thailand die Gebühr ein?
Die Tourismusgebühr war bereits unter der vorherigen Regierung geplant, wurde jedoch aufgrund von Bedenken der Wirtschaft zunächst verschoben. Nun hat die neue Regierung unter Premierministerin Paetongtarn Shinawatra beschlossen, die Abgabe zur Hauptreisezeit Ende 2025 einzuführen. Die Einnahmen sollen für den Ausbau touristischer Infrastruktur, den Schutz von Naturschutzgebieten sowie für eine bessere Absicherung der Reisenden durch Unfall- und Lebensversicherungen genutzt werden. Tourismusminister Sorawong Thienthong betonte, dass die Gebühr keinen negativen Einfluss auf die Besucherzahlen haben werde. Mehrere Botschaften hätten das Vorhaben als sinnvoll bewertet, da es den Versicherungsschutz für Touristinnen und Touristen verbessere. Gleichzeitig sollen Investitionen in weniger besuchte Regionen gefördert werden, um den Übertourismus in stark frequentierten Gebieten wie Bangkok, Phuket und Pattaya zu reduzieren.
Welche Auswirkungen hat die Gebühr?
Die thailändische Regierung erwartet keine negativen Folgen für den Tourismussektor, der eine zentrale Rolle in der Wirtschaft des Landes spielt. Im Jahr 2024 reisten über 30 Millionen Menschen nach Thailand und die Regierung plant, diese Zahlen weiter zu steigern. Kritikerinnen und Kritiker, insbesondere aus der Wirtschaft, befürchten jedoch, dass die Gebühr einige Reisende abschrecken könnte oder deren Ausgaben vor Ort reduziert werden. Die thailändischen Behörden arbeiten derzeit an den letzten Details zur Umsetzung der Gebühr. Die finale gesetzliche Grundlage soll im März 2025 in der Royal Gazette, dem offiziellen Amtsblatt Thailands, veröffentlicht werden. Bis dahin werden weitere Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Tourismusbranche geführt, um den Prozess möglichst reibungslos zu gestalten.