Wilder Streik bei Tuifly? Konzern kündigt Pauschalreisen

Reisende mit Air Berlin und Tuifly müssen aktuell mit einigen Problemen rechnen. Wie die Tuifly am Mittwoch bekannt gab, musste die Airline bereits den dritten Tag in Folge insgesamt 24 Flüge annullieren. Auch bei Air Berlin waren einige von Tuifly durchgeführte Verbindungen betroffen. Grund seien Krankmeldungen des Kabinen- und Cockpitpersonals. Aus diesem Grund hat der Mutterkonzern Tui am Mittwoch offenbar auch unzählige Pauschalreiseverträge gekündigt.
Den Berichten von Betroffenen und Reisebüros zufolge erhielten Passagiere von Tuifly teilweise erst am Abfluggate ein Schreiben der Tui, indem das Unternehmen den Flugausfall bedauert und gleichzeitig die Stornierung der kompletten Pauschalreise verkündete. Wörtlich heißt es in dem Schriftstück: „Aktuell ist nicht absehbar, wann wir Sie an Ihr Urlaubsziel fliegen können. Um Ihnen keine unabsehbar langen Wartezeiten hier am Flughafen zuzumuten, sehen wir uns leider gezwungen, den mit Ihnen geschlossenen Reisevertrag zu kündigen“. Zwar will die Tui den gezahlten Reisepreis umgehend erstatten, viele Experten bezweifeln jedoch aus mehreren Gründen die rechtliche Wirksamkeit des Schreibens.

Auch ob betroffenen Urlaubern eine Entschädigung zusteht, scheint bisher nicht klar. Wer hingegen lediglich einen Flug gebucht hat, dem stehen laut EU-Verordnung in jedem Fall eine Ersatzbeförderung sowie eine Ausgleichszahlung zu. Denn „interne Probleme wie bei Tuifly und Air Berlin sind keine außergewöhnlichen Umstände oder höhere Gewalt”, erklärt der Reiserechtler Paul Degott aus Hannover gegenüber der Aachener Zeitung. Mittlerweile hat Tuifly eine Auflistung aller am Mittwoch gestrichenen Flüge auf ihrer Website veröffentlicht.