UNESCO-Welterbe: Schwerin und Herrnhut freuen sich über Titel

Herrnhut und Schwerin wurden am Wochenende von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen. Herrnhut ist als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine anerkannt worden, während Schwerins Residenzensemble, einschließlich des berühmten Schlosses, ebenfalls den prestigeträchtigen Titel erhalten hat. Beide Orte feiern diesen bedeutenden Erfolg mit lokalen Veranstaltungen und Festen.
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Das Schweriner Residenzensemble wurde zum UNESCO-Welterbe erklärt.
In beiden Städten wurden die Entscheidungen mit großem Jubel und Festlichkeiten aufgenommen. Während in Herrnhut ein Bürgerfest stattfand, schmückten in Schwerin Flaggen und Banner mit der Aufschrift „Wir sind Welterbe“ die Stadt. Entschieden wurde über die diesjährigen Ergänzungen der Welterbeliste auf der Tagung des UNESCO-Komitees im indischen Neu-Delhi. Mit den beiden Neuernennungen befinden sich nun 53 Welterbestätten in Deutschland, insgesamt beinhaltet die Liste über 1.200 Orte in 168 Ländern.

Herrnhut: Zentrum der Herrnhuter Brüdergemeine

Herrnhut, auch bekannt als „Kleine Stadt von Welt“, hat in über 300 Jahren seiner Existenz eine große Strahlkraft entwickelt. Die Anerkennung als UNESCO-Welterbe würdigt nun die historische und kulturelle Bedeutung der Siedlungen der Evangelischen Brüdergemeine (das fehlende „d“ geht auf die historische Sprache zurück). Diese Gemeinschaft wurde 1722 in Herrnhut von Glaubensflüchtlingen aus Mähren gegründet und ist bekannt für ihre schlichte, klare Architektur und ihren Fokus auf gemeinsames Leben und Arbeiten. Durch Missionstätigkeit verbreiteten sich die Siedlungen in der ganzen Welt und finden sich unter anderem auch in Dänemark, Nordirland und den USA. Der Herrnhuter Bürgermeister Willem Riecke betont die Bedeutung dieser Anerkennung und die Absicht, den Welterbestatus aktiv für die Gemeinde und Region zu nutzen.

Schwerin: Harmonisches Residenzensemble

Das Residenzensemble Schwerin umfasst über 30 historische Bauten und Anlagen, darunter das Schweriner Schloss, Theater, Kirchen und ehemalige Militärgebäude. Dieses Ensemble repräsentiert die romantische Ästhetik des 19. Jahrhunderts und die Infrastruktur des damaligen höfischen Lebens. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig lobte die Auszeichnung als großen Erfolg und betonte die Chancen, die sich durch den Welterbetitel für die Bekanntheit und den Tourismus in Schwerin und Mecklenburg-Vorpommern ergeben.

Quelle: dpa