Zika-Virus: WHO warnt Schwangere vor Reisen in betroffene Gebiete

Nach einer zweiten Sitzung des Notfallausschusses über das Zika-Virus hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch eine Reisewarnung für von der Zika-Epidemie betroffene Gebiete ausgesprochen. Schwangere Frauen sollten sich möglichst alternative Reiseziele suchen.
Die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Zika-Virus seien laut WHO-Direktorin Margaret Chan alarmierend. Aktuelle Studien würden den Zusammenhang zwischen dem Erreger und schweren Missbildungen bei Föten erhärten. Zudem legen sie nahe, dass der Erreger auch andere neurologischen Störungen hervorrufen könnte. Außerdem verbreite sich das Virus über Geschlechtsverkehr deutlich häufiger von Mensch zu Mensch als bisher angenommen. Mittlerweile hat die WHO Zika-Ausbrüche in 31 Ländern Lateinamerikas und der Karibik registriert. Vereinzelte Infektionen durch von Reisenden importierte Erreger seien jedoch aus fast allen Regionen der Welt gemeldet worden.

Auch das Auswärtige Amt (AA) empfiehlt Schwangeren daher, von Reisen in Infektionsgebiete abzusehen, wie etwa nach Brasilien, Costa Rica, Fidschi und Mexiko. Bei unvermeidbaren Touren müsse laut AA auf „eine ganztägige konsequente Anwendung persönlicher Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Mückenstichen geachtet werden“. Hierfür hält der Deutsche Auslandsdienst ein entsprechendes Merkblatt zum Schutz von Insektenstichen bereit. Konkrete Reisewarnungen des AA aufgrund eines Zika-Ausbruchs gibt es bisher nicht. Dennoch gestatten viele Airlines und Reiseveranstalter ihren Kunden, Reisen in betroffene Gebiete kostenfrei umzubuchen oder zu stornieren.