Visum: China fordert aktuellen und alten Reisepass

Reisende mit einem Ziel in China müssen sich auf verschärfte Bedingungen bei der Visavergabe einstellen. Am Mittwoch hatte das Auswärtige Amt (AA) seine Reise- und Sicherheitshinweise für China um einen Absatz ergänzt, dass es aktuell in einzelnen Fällen zu einer strengeren Praxis bei der Erteilung von Visa kommen kann. Betroffen seien Antragsteller, deren Reisepass nach dem 1. Januar 2014 ausgestellt wurde.
Laut Deutschem Auslandsdienst verlangen die Behörden in diesen Fällen die Vorlage des aktuellen und des abgelaufenen Ausweisdokuments. Mit dieser Praxis will China überprüfen, welche Staaten der Antragsteller in der Vergangenheit besucht hat. Wurde der abgelaufene Pass eingezogen, müssen Reisende laut AA eine unterschriebene Erklärung vorlegen, wann und wo das Dokument abgegeben wurde. Außerdem verlangt China eine Liste aller Staaten, in denen der sich der Reisende in den letzten drei Jahren aufgehalten hat, bevor der aktuelle Reisepass ausgestellt wurde. Auch die Dauer des jeweiligen Aufenthalts wird von den Behörden abgefragt.

Es gibt zwar keine offizielle Erklärung, doch laut AA gäbe es Hinweise, dass es sich bei dieser Praxis nur eine vorübergehende Regelung handle, die aus Sicherheitserwägungen im Umfeld des G20-Gipfels eingeführt wurde. Dieser findet am 4. und 5. September 2016 im chinesischen Hangzhou in der Jangtse-Delta-Region statt, zu der auch Shanghai gehört. Dort dürfen sich deutsche Staatsangehörige seit dem 30. Januar eigentlich bis zu sechs Tage ohne Visum aufhalten. Ob diese Regelung ebenfalls von verschärften Sicherheitsregelungen im Umfeld des G-20-Gipfels eingeschränkt wird, ist bisher nicht bekannt.