Erneut Giftquallen vor Mallorca gesichtet

Mallorca-Urlauber müssen aktuell wieder mit Badeverboten rechnen. Wie die Zeitung Daria de Mallorca am Sonntag berichtet, wurden im Südwesten der Baleareninsel seit Sonntag vermehrt Portugiesische Galeeren gesichtet. Zuerst hatte ein Boot der Regierung eines der hochgiftigen Nesseltiere im offenen Meer vor El Toro in der Gemeinde Calvià entdeckt. Wenig später musste auch der Strand Portals Vells zeitweise wegen Quallenalarm geschlossen werden.
Dem Bericht zufolge wurde das Badeverbot ausgerufen, nachdem ein Kind beim Baden von einem Tier verletzt worden war. Nach kurzer Zeit gaben die Behörden jedoch Entwarnung. Zwar handelte es sich tatsächlich um den „Stich“ einer Qualle, jedoch nicht von einer portugiesischen Galeere. Deren Gift ist im Vergleich zu den meisten im Mittelmeer vorkommenden Quallen sehr stark und für den Menschen äußerst schmerzhaft. In Extremfällen, etwa bei geschwächten Menschen oder Allergikern, ist es in der Vergangenheit selten auch zu Todesfällen gekommen. Beim bloßen Verdacht auf die Anwesenheit Portugiesischer Galeeren die Strände daher vorsorglich geschlossen, um Verletzungen von Badegästen zu vermeiden.

Die Portugiesische Galeere ist ursprünglich in den warmen Gewässern des Pazifiks zu Hause, hat sich durch Erwärmung der Weltmeere sowie Ausrottung von Fressfeinden auch ins Mittelmeer und die Karibik ausgebreitet. Die Portugiesische Galeere zählt zu den Staatsquallen. Bei diesen handelt es sich streng genommen nicht einzelne Tiere, sondern um Hunderte bis Tausende in einer Kolonie zusammenlebende Polypen. Diese sind jedoch so stark auf einzelne Funktionen (Fresspolypen, Tastpolypen usw.) spezialisiert, dass sie nahezu wie die Organe eines Lebewesens betrachtet werden können.